Zur Info – Stromsparcheck- Programm
Finanzielle Entlastung für Hartz-IV-Empfänger. Caritas und Energieagenturen starten gemeinsam das Projekt „Stromspar-Check“ für einkommensschwache Haushalte
Der Deutsche Caritasverband und der Bundesverband der Energieund Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) wollen rund 12.000 Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld um bis zu 100 Euro jährlich finanziell entlasten. Beide Verbände haben heute in Berlin die gemeinsame Aktion „Stromspar-Check“ der Öffentlichkeit präsentiert. Ziel des Projektes ist es, die Stromkosten – und damit auch den CO2-Ausstoß – in den einkommensschwachen Haushalten um bis zu 20 Prozent zu
senken. Zur Umsetzung stehen Mittel aus der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zur Verfügung.
Im Rahmen des „Stromspar-Check“ nehmen sogenannte Stromsparhelfer zunächst eine Bestandsaufnahme aller elektrischen Geräte wie Waschmaschinen, Elektroherde, Kühlschränke, Lampen, Computer, Warmwasserbereiter oder Fernsehgeräte vor und messen deren Verbrauchswerte. Anschließend geben sie qualifizierte Tipps, wie man mit einfachen Mitteln den Verbrauch senken kann. Die an dem Programm teilnehmenden Haushalte bekommen kostenlos Energiesparlampen, Wasserperlatoren, TV-Abschalter oder schaltbare Steckerleisten eingebaut.
Das Besondere an der Aktion: Die Stromsparhelfer sind selbst Langzeitarbeitslose, die Beschäftigungszuschüsse nach § 16e Sozialgesetzbuch II erhalten und sich in entsprechenden Maßnahmen der örtlichen Jobcenter und ARGEn befinden. Sie bekommen eine spezielle theoretische und praktische Einweisung durch qualifizierte Trainer der regionalen Energie-Agenturen und führen nach einer Einarbeitungsphase ihre Hausbesuche eigenständig durch. Die regionalen Caritas-Verbände werben und betreuen die Stromsparhelfer und halten dabei engen Kontakt zu den örtlichen Sozialbehörden.
Mit dem „Stromspar-Check“ wird bundesweit eine sozial- mit einer umweltpolitischen Maßnahme verknüpft. Georg Cremer, Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes betont: „Die Schulung langzeitarbeitsloser Menschen stärkt deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt; die Hilfe bei der Senkung der Stromkosten entlastet Haushalte mit geringen Einkommen. Das Projekt will eine Bevölkerungsgruppe ansprechen, um die sich die Umweltschutzpolitik zu wenig gekümmert hat.“
Am „Stromspar-Check“ beteiligen sich alle im ead-Netzwerk zusammengeschlossenen 20 regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen. Michael Geißler, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands: „Die privaten Haushalte verbrauchen 30 Prozent der gesamten Energie und sie verursachen rund 115 Mio. Tonnen CO2–Emissionen jährlich. Es ist daher wichtig, durch Öffentlichkeitsarbeit, Gesetze und materielle Anreize einen sparsameren Umgang mit Strom und Energie zu erreichen. Vom „Stromspar-Check“ versprechen wir uns eine Signalwirkung, die über die angesprochene Zielgruppe hinausgeht.“
Das Programm startet nach und nach in 59 Städten und Gemeinden, darunter Großstädte wie Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart, Leipzig und Berlin. Die erste Projektphase soll Ende Juni 2009 abgeschlossen sein. Erweist sich der „Stromspar-Check“ sozial- wie umweltpolitisch als Erfolg, ist eine Ausweitung auf bis zu 100 Städte vorgesehen. Die Tätigkeit der „Stromsparhelfer“ richtet sich konkret nur auf den Stromverbrauch. Bei umfassenderem Beratungsbedarf, beispielsweise zu Fragen der Raumheizung oder Gebäudedämmung, weisen sie auf weiterführende Angebote wie die Energieberatung der Verbraucherzentralen oder anderer Stellen hin.
Wer an dem Programm teilnehmen möchte, erhält alle relevanten Informationen ab sofort unter der Internet-Adresse: www.stromspar-check.de. Dort finden sich auch die regionalen Ansprechpartner, bei denen sich die Haushalte anmelden können. Unter dem Motto „Strom gespart – Fußball gekauft“ wird auf Flyern und Plakaten an den einzelnen Standorten für
eine Beteiligung an dem Projekt geworben. (Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) e.V., 09.02.2009)
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