Jeder zweite Hartz IV-Bezieher bezieht dauerhaft Leistungen zur Grundsicherung
02.05.2014
Knapp die Hälfte aller Hartz IV-Bezieher ist dauerhaft auf Arbeitslosengeld II (ALG II) angewiesen. Das ergab eine Auswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA). Demnach bezogen Ende Dezember 2013 von den insgesamt 6.041.123 Hartz IV-Beziehern 2.823.761 Personen länger als vier Jahre Leistungen nach dem zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II). Damit kehren immer weniger Erwerbslose in ihren Job zurück.
Wenig Jobs für Hartz IV-Bezieher
Wie die Zeitung berichtet, sei fast die Hälfte der Hartz IV-Bezieher (46,7 Prozent) dauerhaft auf Leistungen zur Grundsicherung angewiesen – rund 17.000 Betroffene mehr als Ende Dezember im Jahr zuvor. Besonders gravierend mache sich diese Entwicklung in den neuen Bundesländern bemerkbar. So liege die Quote der Hartz IV-Bezieher in Sachsen-Anhalt, die bereits länger als vier Jahre auf die staatliche Leistung angewiesen sind, bei 54,1 Prozent, schreibt das Blatt. Auch in Berlin übertreffe sie mit 53,3 Prozent den bundesweiten Durchschnitt.
Einen leichten Rückgang habe es nach den Zahlen der BA jedoch in der Gruppe der Hartz IV-Aufstocker gegeben. Von 1.208.685 Aufstockern im vergangenen Jahr, deren Gehalt trotz Voll- oder Teilzeitjob nicht zum Leben ausreicht, hätten Ende 2013 noch 1.193.574 Menschen ergänzend Hartz IV erhalten, berichtet die Zeitung. Von ihnen hatten 55,1 Prozent (657.089) einen Minijob mit einem Gehalt unter 450 Euro pro Monat, 19,1 Prozent (227.820) verdienten monatlich zwischen 450 und 850 Euro, 14,2 Prozent (169.615) zwischen 850 und 1200 Euro pro Monat und 11,6 Prozent (139.050) erhielten ein monatliches Arbeitsentgelt von mehr als 1200 Euro.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble muss nun zusätzlich 770 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt für Hartz IV freigeben, da die ursprünglich bewilligten 18,96 Milliarden Euro aufgrund der „weniger günstigen Entwicklung" der Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften nicht mehr ausreichen, berichtet die Zeitung. (ag)
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