Wulff auch im zweiten Wahlgang gescheitert

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Bundespräsidentenwahl: Christian Wulff auch im zweiten Wahlgang gescheitert.

Das Szenario der Bundespäsidentenwahl ist ein deutliches Zeichen einer Schwäche der Koalition aus Union und FDP. Auch im zweiten Wahlgang ist der Kandidat der Bundesregierung, Christian Wulff (CDU), gescheitert. Nun hängt alles von den Linken ab. Denn die Partei könnte für den Grünen- und SPD-Kandidaten Joachim Gauck stimmen.

Nach Angaben des Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) enfielen heute in der Bundesversammlung 615 Stimmen für den Kandidaten von FDP und Union. Damit verfehlte Wulff mit acht Stimmen die absolute Mehrheit. Schon vor der Wahl hatten FDP Kreisverbände angekündigt, keine Wahlempfehlung abgeben zu wollen. Wie es scheint hat sich die FDP nach wie vor nicht mit der Regierungsrolle zurecht gefunden. Denn rein rechnerisch hätte die Koalition insgesamt 644 Stimmen. Das könnte bedeuten, dass mindestens 21 Deligierte der Koalition nicht für den Bundespräsidenten-Kandidaten gestimmt haben. Im ersten Wahldurchgang war Wulff sogar mit insgesamt 600 Stimmen durchgefallen. Ob die Spitzen der Bundesregierung nun die Reihen hinter sich vereinigen kann? Nun ist ein dritter Wahlgang erforderlich. Würde die Linkspartei nun für Joachim Gauck stimmen, so könnte er Bundespräsident werden. Im ersten Wahlgang war wie erwartet die Kandidatin der Linken, Luc Jochimsen, mit 123 Stimmen durch gefallen.

Doch die Linken haben bereits im ersten Wahlgang angekündigt, Gauck nicht wählen zu wollen. Im dritten Wahlgang benötigen die Kandidaten auch nur noch eine einfache Mehrheit. Im ersten Wahlgang entfielen auf Gauck 490 Stimmen, würde die Linke nun für Gauck stimmen, könnte dieser Bundespräsident werden. (sb)