IAB: Hartz IV-Empfänger wollen arbeiten

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IAB: Hartz-IV-Empfänger wollen arbeiten
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bestätigt mit einer Studie, dass der Großteil der Hartz IV Betroffenen "arbeiten wollen". Damit widerspricht auch das IAB in der aktuellen "Hartz-IV Debatte" der Meinung in weiten Teilen der Öffentlichkeit, dass Empfänger von Arbeitslosengeld II sich in der Arbeitssuche "passiv" verhalten würden. Vielmehr würden viele Bemühungen, eine reguläre Arbeit zu finden, ins Leere laufen, so das IAB. In der aktuellen Pressemitteilung liest sich das so:

"Empfänger von Leistungen aus der Grundsicherung ergreifen vielfältige Aktivitäten, um Arbeit zu finden. Auch auf eigene Initiative. Damit widersprechen sie dem in Teilen der Öffentlichkeit präsenten Bild des passiven Hilfebedürftigen. Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass viele Bemühungen um eine reguläre Beschäftigung ins Leere laufen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Basis der Untersuchung sind jährlich wiederholte Intensivgespräche mit Empfängern der Grundsicherung für Arbeitsuchende in ganz Deutschland.

Beschäftigungsmaßnahmen wie Ein-Euro-Jobs oder Erwerbsformen wie Mini-Jobs und Leiharbeit führten zu einer zumindest kurzfristigen Verbesserung der materiellen und sozialen Situation von Hilfebeziehern. Bei den untersuchten Fällen leistet Beschäftigung einen maßgeblichen Beitrag zur Verminderung materieller Notlagen. Langzeiterwerbslose, die ihren Lebensunterhalt ausschließlich aus den Leistungen der Grundsicherung nach dem SGB II bestreiten müssen, sind von finanziellen Problemen hingegen häufiger und stärker betroffen.

Hilfebedürftige brauchen motivierende Aktivierungsangebote
Für Hartz-IV-Empfänger, bei denen sich Resignation oder eine fatalistische Grundstimmung breit gemacht haben, sind „besondere Strategien der motivationsbezogenen Stabilisierung erforderlich“, schreiben die Autoren der Studie, Andreas Hirseland und Philipp Ramos Lobato. Die untersuchten Fälle zeigen, dass sich Motivation durch die Maßnahmen aktivierender Arbeitsmarktpolitik nicht zwangsläufig von selbst einstellt und sich auch nicht durch Sanktionen erzwingen lässt. Vielmehr bedürfe es nach Einschätzung der beiden IAB-Forscher in solchen Fällen einer Mischung aus sozialpädagogisch ausgerichteter Unterstützung zur Heranführung an den Arbeitsmarkt und Aktivierungsangeboten, die auf berufliche Qualifikation zielen." (IAB, gegen-hartz.de, 04.03.2010)