Fast eine Milliarde Euro umgeschichtet
Nicht die Hartz IV Beziehenden ansich, sondern die Bรผrokratie des Systems verschlingt immer hรถhere Millionensummen.
Im letzten Jahr 2018 waren insgesamt eigentlich 911 Millionen Euro fรผr Fรถrderung und Qualifizierung von ALF II Beziehern vorgesehen. Diese Gelder wurden fรผr den Verwaltungsaufwand der Jobcenter zweckentfremdet, wie der sozialpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Pascal Kober, berichtet. Das sind mehr als 147 Millionen mehr, als noch 2016. Das heiรt, das Geld ist nicht fรผr Fรถrderungsmaรnahmen ausgegeben, sondern fรผr die Jobcenterverwaltung. Die Zahlen stammen aus einer kleinen Anfrage der FDP Fraktion im Bundestag.
Kober mahnt: โDie von Bundesminister Hubertus Heil pro Jahr zusรคtzlich versprochene Summe in Hรถhe von einer Milliarde Euro droht zu einem groรen Teil in diesem ineffizienten System zu versickern.โ
Noch im November hatten Peter Clever vom Arbeitgeberverband BDA und Annelie Buntenbach vom DGB-Vorstand gewarnt, dass die umgeschichteten Gelder, die eigentlich fรผr die Eingliederung der Betroffenen bereit gestellt sein sollten, auf eine 1 Milliarde Euro ansteigen werde. Ihr Prognose stimmte, wie sich nun herausstellte.
Mehr als 20 Seiten Hartz IV Bescheid
In einer Stellungnahme sagte eine Sprecherin der Bundesagentur fรผr Arbeit, dass auch umgeschichtetes Geld Erwerbslosen zugute kommen wรผrden. Angeblich wรผrden hierdurch mehr Beratungsgesprรคche gefรผhrt. Dagegen sagte der FDP Politiker: โNicht wie ursprรผnglich versprochen jeder fรผnfte, sondern sogar jeder zweite Mitarbeiter ist derzeit damit beschรคftigt, Leistungsansprรผche zu bearbeiten.โ Viele Hartz-Bescheide wรผrden mittlerweile mehr als 20 Seiten umfassen.
Oftmals sind die Bescheide zusรคtzlich fehlerhaft und meist zu ungunsten der Leistungsberechtigten erstellt. Gegen-Hartz bietet in Kooperation mit der Rechtsanwaltschaftsgesellschaft “Rightmart” eine kostenlose รberprรผfung der ALG II-Bescheide hier an.