Weniger Arbeitsvermittlung von Hartz IV-Beziehern

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Im Rhein-Main-Gebiet werden immer weniger Hartz IV-Bezieher in Arbeit vermittelt

02.10.2013

In Wiesbaden und anderen Städten im Rhein-Main-Gebiet wurde in diesem Jahr weitaus weniger Hartz IV-Beziehern eine Arbeit vom Jobcenter vermittelt. Das berichtet die „Frankfurter Rundschau“ (FR). Die Verantwortlichen sehen vor allem die gekürzten Mittel vom Bund sowie den gesättigten Arbeitsmarkt als Ursache des Rückgangs. Den stärksten Einbruch bei der Job-Vermittlung hat Aschenburg zu verzeichnen. Lag die Integrationsquote im Herbst 2011 noch bei 42,3 Prozent, so erreicht sie mittlerweile nur noch 26,7 Prozent.

Wiesbaden steht bei der Job-Vermittlung vergleichsweise noch gut da
Wiesbaden gehört im Rhein-Main-Gebiet eigentlich zu den Spitzenreitern bei der Job-Vermittlung. Doch nun zeigt sich auch hier ein deutlicher Rückgang in der Integrationsquote. Während diese im Januar bei 26,2 Prozent lag, wurden im Mai nur noch 25,3 Prozent der Hartz IV-Bezieher in eine sozialversicherungspflichtige Arbeit vermittelt. Das entspricht dem stärksten Einbruch seit mehr als zwei Jahren in Wiesbaden. Zuvor war die Integrationsquote relativ konstant. Im vergangen Jahr ging sie von 26,6 Prozent im Januar auf 26,2 Prozent im Dezember nur leicht zurück. Der Spitzenwert bei der Vermittlung von Hartz IV-Beziehern wurde im September 2011 erreicht, als 27,3 Prozent der Betroffenen eine Arbeitsstelle antreten konnten.

Wolfgang Werner, Leiter des kommunalen Jobcenters in Wiesbaden, sieht vor allem den gesättigten Arbeitsmarkt als Ursache für die derzeit geringe Quote. „Der Arbeitsmarkt ist zur Zeit nicht mehr so aufnahmefähig wie 2011“, erklärte gegenüber der FR. Auch der lange und strenge Winter sei ein Vermittlungshemmnis gewesen. Hinzu komme, dass der Bund „die Mittel zusammengekürzt“ habe, so Werner. Während 2010 noch 26 Millionen Euro für die Job-Vermittlung zur Verfügung gestanden hätten, seien es 2013 lediglich 15 Millionen Euro. „Da ist eine rückläufige Integration nicht verwunderlich.“

Stärkster Rückgang bei der Job-Vermittlung von Hartz IV-Beziehern in Aschaffenburg
Insgesamt schneidet Wiesbaden im Vergleich zu anderen Städten im Rhein-Main-Gebiet aber noch gut ab. In den vergangenen eineinhalb Jahren ist die Integrationsquote hier um zwei Prozent zurückgegangen. In Frankfurt waren es seit September 2011 drei Prozent, in Offenbach und Mainz mehr als fünf Prozent und in Darmstadt sogar mehr als sechs Prozent. Mit einem Rückgang bei der Job-Vermittlung um mehr als fünfzehn Prozent innerhalb der letzten eineinhalb Jahre belegt Aschenburg den traurigen letzten Platz. Die Zahlen basieren auf der monatlichen Veröffentlichung der Servicestelle SGB II des Bundesarbeitsministeriums. (ag)