Hartz IV: Hamsterkäufe wegen Coronavirus führen zu unhaltbaren Zuständen

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Leere Regale in den Supermärkten trifft vor allem Hartz IV Bezieher

Gestern forderte der Sozialverband als eine Art Konjunkturprogramm Corona-Zuschläge für Hartz IV Beziehende. Insbesondere deshalb, damit Leistungsberechtigte sich ebenfalls einen Notvorrat anlegen können, wie das Bundesamt für Katastrophenschutz empfielt. Doch das Problem sind vor allem die Hamsterkäufe selbst.

Leere Regale durch Hamsterkäufe

Mit weiterer Ausbreitung des Coronavirus verstärkt sich die Angst in der Bevölkerung. Schon seit zwei Wochen sind regelrechte Hamsterkäufe in den Supermärkten zu beobachten. Konsumenten stehen vor leergefegten Regalen. Vor allem günstige und haltbare Waren wie Nudeln, Reis, Konserven und auch Toilettenpapier sind regelrecht ausverkauft. Sobald die Märkte die Regale auffüllen, sind diese auch schon wieder leergekauft.

Das hat zur Folge, dass Hartz IV Beziehende nicht mehr in der Lage sind, günstige Produkte zu erwerben. Nimmt man das Beispiel Toilettenpapier, so sind häufig nur noch die teuren Produkte mit vier Lagen zu horrenden Preisen verfügbar. Unmachbar für Sozialleistungsbezieher.

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Klein gerechnete Regelleistungen mit Folgen

Der Hartz IV Regelsatz ist aber derart gering berechnet, so dass Hartz IV, Grundsicherung oder Sozialhilfe Beziehende gerade auf die günstigen und einfacheren Grundnahrungsmittel angewiesen sind. Der Hartz IV Eckregelsatz (Ein-Personen-Haushalt) beträgt monatlich gerade einmal 432 Euro. Die Regelsätze werden aus einem sogenannten Mischindex errechnet. Dieser setzt sich zu 70 Prozent aus der relevanten Preisentwicklung und zu 30 Prozent aus der Nettolohnentwicklung zusammen. Dabei wird sich an den untersten Einkommensgruppen orientiert. Eben jene knappe Berechnung rächt sich nun.

Hartz IV Regelsatz erlauben keine Corona-Krise

“Unsere Hartz IV Sätze reichen weder für Hamsterkäufe noch erlauben sie das Ausweichen auf teurere Produkte, wenn günstige ausverkauft sind”, so die Erwerbslosenberatung “Basta” aus Berlin. Die Initiavtive fordert daher: “Corona Sonderzahlung für Menschen mit Sozialleistungen und niedrigem Einkommen jetzt!”

Mit den derzeitigen Regelleistungen in der momentanen krisenhaften Situation können Leistungsbezieher weder Vorräte zulegen noch günstig Lebensmittel und einfache Haushaltswaren erwerben. Nach allen Verlautbarungen des Robert-Koch-Instituts und der Bundesregierung wird sich die Situation aufgrund der Coronavirus-Verbreitung verschärfen. “Wir fordern die Bundesregierung auf, jetzt zu handeln und unbürokratisch Sonderzahlungen vorzunehmen”, mahnt Sebastian Bertram von “Gegen-Hartz.de”. Denn am Ende zahlen die Schächsten unserer Gesellschaft die Zeche. “Und das mit ihrem Leben.”

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