Studiengebühren: Zusätzliche Schikane für internationale Studierende
Bonn. Seit diesem Sommersemester müssen alle Studierenden an der Universität Bonn 500 Euro Studiengebühren bezahlen. Jetzt haben sich Rektorat und Verwaltung noch eine zusätzliche Schikane für ihre internationalen Studierenden einfallen lassen.
Neben dem Sozialbeitrag von 156,09 Euro, der zusätzlich zu den Studiengebühren erhoben wird, müssen die Studierenden, die nicht aus einem Land der europäischen Union stammen einen Betreuungsbeitrag von 150 Euro pro Semester bezahlen. De facto zahlen sie also pro Semester über 800 Euro, von Lebensunterhaltskosten abgesehen. In Folge dessen sank der Anteil der internatioanlen Studierenden zum Sommersemester um 25%.
Das LandesAstenTreffen NRW lehnt Betreuungsgebühren, für internationale Studentinnen und Studenten konsequent ab. Die Effekte von Studiengebühren, welche in hohem Maße sozial selektiv wirken und schon jetzt eine starke Diskriminierung der internationalen Studierenden darstellen, werden auf diese Weise drastisch verschlimmert. Internationale Studierende werden vor unüberwindbare ökonomische Barrieren gestellt. Diese Zusatzgebühren stehen dem Ideal eines freien Bildungssystems mit Chancengleichheit für alle Menschen diametral entgegen! Zudem stellen derartige Regelungen einen latenten Rassismus in der Hochschulpolitik und Entwicklung dar. Sogar internationale Studierende die sich in der Abschlussphase befinden sollen nun die Gebühren zahlen um integriert zu werden. Das LandesAStenTreffen NRW fordert die Universität Bonn auf die Betreuungsbeiträge, sowie übrige Studiengelder, wieder abzuschaffen und sich gegen eine menschenverachtende Hochschulpolitik zu stellen. (10.04.07)
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