Kassen für höhere Beiträge der Pflegeversicherung

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Der Verband der Ersatzkassen kritisiert die Vorschläge des Bundesgesundheitsministers Philipp Rösler, nachdem alle Versicherte zukünftig eine private Pflegezusatzversicherung abschließen sollen. Statt dessen sollen die Beiträge moderat steigen.

21.01.2011

Der Verband der Ersatzkassen hat sich erneut gegen die Pläne der schwarz-gelben Koalition ausgesprochen, nachdem eine kapitalgedeckte Pflegezusatzversicherung für alle Versicherte eingeführt werden soll. Stattdessen sollen die Beiträge zur Pflegeversicherung „moderat ansteigen“ und ein paritätischer Kapitalstock aufgebaut werden.

Das kritische Gesundheitsmagazin „Heilpraxisnet“ vermutet hinter den Plänen des Gesundheitsministers Philipp Rösler eine erneute Bevorteilung der privaten Krankenversicherung. Denn der FDP Minister plant, eine zusätzliche privat finanzierte Pflegeversicherung einzuführen, in die unabhängig vom sozialen Status und Einkommen eingezahlt werden soll. Durch die Privatisierung der Kosten sollen die zukünftigen Mehrausgaben im Bereich der Pflege gemindert werden. So forderte Rösler „eine Umdenken“ der Bevölkerung. Jeder müsse in Zukunft selbst für seine Pflegevorsorge sorgen. Je nachdem was man einzahlt, kann man später auch einen Anspruch erwirken. Der Bundesgesundheitsminister betonte, die Leistungen werden „individuell“ gestaltet. Mit anderen Worten, wer eine solche Zusatzpflegeversicherung aus finanziellen Gründen nicht abschließen kann, hat im Alter eben Pech gehabt.

Auch der Verband der Ersatzkassen (vdek) sieht das ähnlich. Die für das kommende Jahr 2012 anberaumte Pflegereform inklusive der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegezusatzversicherung für alle Versicherten sei in dieser Form nicht hinnehmbar. So schlägt der Vorsitzende des Verbandes vor, stattdessen die Beiträge zukünftig leicht anzuheben und den Aufbau eines Kapitalstocks innerhalb der solidarischen Pflegeversicherung umzusetzen. Statt einer individualisierten Zusatzversicherung soll eine Kapitalanlage geschaffen werden, die von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu gleichen Teilen finanziert wird. Um dieses Vorhaben umsetzen zu können, seien zwar Beitragserhöhungen unumgänglich, allerdings werden die Erhöhungen gering gehalten, weil auch die Arbeitgeber mit einzahlen. Christian Zahn, Vorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen mahnte, die Bundesregierung solle nicht den selben Fehler wie bei der Gesundheitsreform begehen und den Kostenanstieg im Gesundheitssystem nicht allein auf die Versicherten abwälzen. Dem Verband der Ersatzkassen ist der Dachverband der Krankenkassen KKH-Allianz, DAK, Barmer GEK, Techniker Krankenkasse sowie weiteren Kassen. Insgesamt sind in allen Ersatzkrankenkassen rund 24 Millionen Mitglieder versichert. (gr)

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