Immer höheres Armutsrisiko für Menschen mit Einschränkungen

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Immer mehr Menschen mit Behinderung sind von Armut betroffen. Gerade der Anteil junger Menschen steigt. Von ihnen lebt ein Viertel in Armut. Der Paritätische Gesamtverband mahnt Maßnahmen zum Abbau der Ungleichheit an.

Wachsende Ungleichheit trifft Menschen mit Einschränkungen

In seinem jährlichen Teilhabebericht weist der Paritätische Gesamtverband darauf hin, dass die Anzahl der Menschen mit körperlichen oder geistigen Beinträchtigungen, die von Armut betroffen sind, jedes Jahr weiter steigt. Zwischen 2000 und 2018 ist die Armutsquote von 12 auf 19,6 Prozent angestiegen. Bei Menschen ohne Behinderung stieg sie im selben zeitraum von 10,6 auf 13,2 Prozent.

Während die Armutsquote bei Menschen ohne Beeinträchtigungen langfristig langsam sinkt, nimmt sie bei Menschen mit Einschränkungen stetig zu. In der Altersgruppe der 26- bis 49-Jährigen steig die Armutsquote auf 27,8 Prozent auf über ein Viertel.

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Teilhabe und gezielte Unterstützung fördern

„Wir dürfen nicht zulassen, dass beeinträchtigte Menschen immer weiter abgehängt werden“, sagte Rolf Rosenbrock vom Paritätischen Gesamtverband. Er forderte eine grundlegende Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen. In der Vergangenheit seien Förderprogramme an den Betroffenen vorbei gegangen, der Zwang, in besonderen Wohnformen zu leben, müsse zugunsten des Wunsch- und Wahlrechts bei der Wahl von Wohnort und -form aufgehoben, Arbeitslosengeld und Rente angepasst werden.

Außerdem verwies der Verband darauf, „dass viele Menschen mit chronischen Krankheiten und Alltagseinschränkungen keine amtliche Anerkennung einer Behinderung haben.“ Etwa 60 Prozent der Betroffenen würden ihre Leistungen aufgrund bürokratischer und sozialer Hürden nicht abrufen.

Bild: Kekyalyaynen / AdobeStock

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