Hartz IV Beziehende müssen immer öfter einen Teil der Mietkosten selbst tragen
Bei den Hartz IV Mietkosten existiert in fast allen größen Städten Deutschland eine regelrechte Unterdeckung. Durchschnittlich müssen Arbeitslosengeld II Bezieher mehr Miete zahlen, als sie vom Jobcenter erstattet bekommen. So auch in Mitteldeutschland, wie der MDR berichtet.
Die Lücke klafft zwischen 10 Jahre in Jena und bis zu 17 Euro in Leipzig. Das ist rechtswidrig, da laut Gesetzeslage grundsätzlich die Leistungen für die Unterkunft den tatsächlichen Bedarf decken müssen. Doch die Kommunen weigern sich, regelmäßig den sogenannten Mietspiegel anzupassen. Das geht zu Lasten der Hartz IV Beziehenden, wie der Paritätische Wohlfahrtsverband mahnt. Denn die Zahlen, die dem Verband vorliegen, sind alarmierend! „Dann müssen die Betroffenen zehn bis zwanzig Prozent aus ihrem ohnehin schon knappen Regelsatz für die Miete aufwenden“, sagt Joachim Rock, Abteilungsleiter für Soziales bei dem Verband.
Trotz Einsparungen zu Lasten der Berechtigten immer höhere Kosten
Auf der anderen Seite sind die Kosten für die Kommunen in den letzten Jahren immer weiter gestiegen, obwohl der massive Unterdeckung der Mietkosten stattfindet. Laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sind die Zuschüsse der Kommunen für Hartz-IV-Wohnungen im Zeitraum von zwei Jahren um sechs Prozent gestiegen! In Zahlen: 442 auf 469 Euro je Bedarfsgemeinschaft. Die größten Anstiege verzeichnet in Mitteldeutschland Halle (um 7,3 Prozent auf 414 Euro) und Jena (um 6,1 Prozent auf 403 Euro). Damit liegen sie über dem Bundesdurchschnitt. Dresden liegt leicht mit um 5,9 Prozent auf 428 Euro darunter.
Der Grund: Die Mieten steigen immer mehr, weil kaum noch bezahlbarer Wohnraum existiert und diese immer mehr zum Spekulationsobjekt verkommen. (sb)
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