Zweiter Verhandlungstermin von Inge Hannemann

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Hartz IV-kritische Jobcenter-Mitarbeiterin wehrt sich vor dem Arbeitsgericht Hamburg gegen ihre Kündigung

08.07.2013

Inge Hannemann gibt nicht auf. Der Folgetermin für das Verfahren, in dem die zwangsbeurlaubte Jobcenter-Mitarbeiterin auf die Fortsetzung ihres Arbeitsverhältnisses und gegen ihre Suspendierung klagt, geht in die nächste Runde. Am 30. Juli wird vor dem Hamburger Arbeitsgericht weiter verhandelt.

Wie kam es zu der Zwangsbeurlaubung von Inge Hannemann?
Frau Hannemann betreibt einen privaten Blog, auf dem sie regelmäßig auf Missstände in den Jobcentern und dem Hartz IV System aufmerksam macht. Die zwangsbeurlaubte Jobcenter-Mitarbeiterin kämpft für die Rechte von Hartz IV-Betroffenen. So fordert sie zum Beispiel die Einhaltung des Grundgesetzes innerhalb der Hartz IV-Gesetze oder auch die Abschaffung aller Sanktionen gegen Leistungsberechtigte.

Hannemann kennt die Willkür in den Jobcentern und welche Konsequenzen dieses Verhalten für die Betroffenen hat. Sie kämpft gegen die Diskriminierung von Hartz IV-Beziehern und spricht sich für Mitarbeiter/innen in den Jobcentern aus, die neben einer entsprechenden Ausbildung mit Einfühlungsvermögen auf die Menschen zugehen statt mit Sanktionen zu drohen.

Doch all das war offensichtlich zu viel für ihren Arbeitgeber „teamarbeit Hamburg“. Nachdem Inge Hannemann zunächst zu einer Anhörung geladen wurde, folgte nach ihrem Urlaub die Freistellung von ihrer Tätigkeit als Arbeitsvermittlerin mit sofortiger Wirkung ab 22. April 2013. Daraufhin klagte die mutige Jobcenter-Mitarbeiterin gegen ihre Suspendierung und begehrt weiterhin Beschäftigung.

Im Rahmen eines Eilverfahrens Anfang Juni (Aktenzeichen: 15 Ga 3/13) vor dem Arbeitsgericht Hamburg ist ein Termin zur Fortsetzung der Verhandlung für Dienstag, den 30. Juli 2013 um 12.00 Uhr in Saal 112 im Arbeitsgericht in Osterbekstraße 96 in Hamburg anberaumt worden. Der Arbeitskreis Grundeinkommen Göttingen ruft in diesem Zusammenhang dazu auf, Inge Hannemann vor Ort zu unterstützen und auf diese Weise die Aufmerksamkeit der großen Medien zu erregen. Auch wir unterstützen den Aufruf und fordern dazu auf, Inge Hannemann aktiv zu unterstützen. (sb,ag)

Bild: Frank Schwarz