Thomas Gottschalk verhöhnt Hartz IV Empfänger

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"Wetten dass…?" am Samstag im ZDF: Bierdosenstapel heißt für Thomas Gottschalk "Hartz-IV Stelzen"

In der am Samstag ausgestrahlten ZDF Show: "Wetten dass…??" hat der Entertainer und Showmaster, Thomas Gottschalk, bei der Wette des "Bierdosenstapelns", Hartz IV Empfänger indirekt als Säufer betitelt. Thomas Gottschalk hatte gesagt, dass die Bierdosenstapel eines Wettkandidaten auch "Hartz-IV-Stelzen" genannt werden können. Gottschalk wörtlich: "Bierdosen, das sind doch Hartz-IV-Stelzen." Das Lachen des Publikums verstummte bei so manchem Fernsehzuschauer. Bei solchen "Scherzen" kann sogar ein Kurt Beck noch etwas lernen, der vor einiger Zeit einem Erwerbslosen riet, "er solle sich ersteinmal waschen und rasieren."

Während der Sendung und im Anschluss hagelte es zahlreiche Protestanrufe, die sich über derartige Äußerungen überhaupt nicht amüsieren konnten. Thomas Gottschalk musste sich schließlich noch in der ZDF Sendung "Wetten dass…?" entschuldigen. Vor laufenden Kameras sagte Gottschalk "Wenn man so was sagt, wie ich vorhin, dann überlegt man: Mensch, so ein Mist, das war völlig daneben." Ob das reicht? Harald Schmidt kritisierte Gottschalk vor einiger Zeit für seine zahlreichen verbalen TV- Ausrutschern: "Thomas Gottschalk hat das Frechsein im Fernsehen erfunden. Er polarisiert hierdurch allerdings auch und ist umstritten."

Wie sollte der überdimensional gut verdienende Gottschalk auch nur eine Ahnung davon haben, wie es Menschen ergeht, die mit einem Existenzminimum leben müssen. Diese Ahnung braucht er auch nicht zu haben. Doch eine Verantwortung gegenüber den Menschen, die diese TV Show sehen, sollte Gottschalk verinnerlichen. Langweilige Wetten, wie das "Bierdosenstapeln" werden dadurch nicht interessanter, wenn man im gleichen Atemzug Menschen verhöhnt. In diesem Zusammenhang kann noch erwähnt werden, dass die Wette zum Glück misslang. Die Bier- Dosen fiehlen in sich zusammen. Ob Gottschalks Quoten demnächst auch in sich zusammen fallen, kann durchaus passieren. Denn die Symphatien hat er zumindestens bei den Menschen verspielt, die von Hartz IV leben müssen.

Der einzige "Patzer" der Sendung "Wetten dass…?" war es nicht. Auch die Opfer der Staatssicherheit in der ehemaligen DDR bekammen ihr Fett weg. Gegenüber dem Regisseur Florian Henckel, der für den Film "das Leben der Anderen" einen Oscar erhielt, sagte Gottschalk: "Einen Oscar für die Stasi, wenn der alte Erich Mielke das noch erlebt hätte". Scherze über Opfer gehören einfach nicht ins Fernsehen, auch wenn diese mit Sicherheit leichter von Herrn Gottschalk zu formulieren sind. Bei der nächsten "Wetten dass…?" Sendung werden wir auf jeden Fall umschalten, selbst wenn die Wetten beim nächsten Mal vieleicht ein wenig unterhaltener sind. (sm, 04.03.07)

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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