Daten-Panne im Berliner Jobcenter

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Hartz IV-Kundendatenbank war für Mitarbeiter ohne Berechtigung einsehbar

08.05.2014

Im Berliner Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf konnten Mitarbeiter sensible Daten über Kollegen abrufen, wenn diese oder Angehörige früher Hartz IV bezogen haben. Informationen zur Anschrift, Kontodaten und Angaben zur familiären Situation waren unter anderem abrufbar. Normalerweise sind die Daten geschützt und können nur von Personen mit einer speziellen Berechtigung eingesehen werden. Im Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf kam es jedoch zu einer Panne in der „Zentralen Personen- und Datenverwaltung“ (Zpdv), wie „B.Z.“ berichtet.

Daten-Panne offenbart früheren Hartz IV-Bezug von Jobcenter-Mitarbeitern
Die Datenbank-Panne kann für Jobcenter-Mitarbeiter, deren Daten einsehbar waren, unangenehme Folgen haben. Denn in der Zpdv werden Informationen wie die private Adresse, Handynummer, Kontodaten und Angaben zur familiären Situation von rund 163.000 Hartz IV-Beziehern gespeichert – auch von Jobcenter-Mitarbeitern und ihren Angehörigen, wenn sie Leistungen nach SGB II bezogen haben.

Nach Angaben von „B.Z.“ trat die Daten-Panne zuletzt im Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf auf. Hier konnten Mitarbeiter auch ohne entsprechende Berechtigung die Informationen von mindesten fünf Kollegen einsehen. In der Zpdv werden die Daten erst nach der gesetzlichen Ablauffrist von fünf Jahren gelöscht. Mitarbeiter der Jobcenter müssen eine speziellen Antrag stellen, um ihre Daten zu schützen. Da das in der Berliner Behörde offenbar gründlich schief gegangen ist, beschäftigten sich im März sogar Mitarbeiter der Bundesdatenschutzbeauftragten Andrea Voßhoff mit dem Fall. „Es wurden verschiedene Themen aus dem Bereich des Sozial- und Personaldatenschutzes geprüft", erklärte ein Sprecher der Behörde gegenüber „B.Z.“. Mittlerweile sollen die Mitarbeiter-Daten gesperrt sein. (ag)

Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

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