73 Prozent aller Bürger sind gegen die Einführung der Rente mit 67 Jahren. DGB legt Alternativkonzept vor
Arbeiten bis zum bitteren Ende- das könnte die Zukunft für viele kommende Generationen sein. Denn die Pläne, das Rentenalter sogar auf 70 Jahre und höher anzusetzen, liegen bereits in der Schublade. Doch eine große Mehrheit der Bürger in Deutschland ist gegen die Einführung der Rente mit 67. Laut einer repräsentativen Umfrage der AXA Versicherungsanstalten sind 73 Prozent der Befragten gegen die Einführung der Rente mit 67.
Als das ideale Rentenalter sieht die Mehrheit eine Rente ab dem 59. Lebensjahr. Die meisten Menschen gehen jedoch davon aus, mit 63 Jahren in Rente zu gehen. "Die Menschen in Deutschland wünschen sich, dass sie ganz früh in Rente gehen und dann ganz lange eine ganz hohe Rente beziehen", fasste der Direktor des Instituts für Finanzwirtschaft in Freiburg, Bernd Raffelhüschen, die Ergebnisse zusammen. "Finanzierbar ist das nicht, jedenfalls nicht aus der Gemeinschaftskasse."
Mit diesen Argumenten wird das Rentenalter immer weiter angehoben werden. Denn im eigentlichen Sinne geht es nicht darum bis ins hohe Alter zu arbeiten, sondern darum, möglichst früh in den Vorruhestand zu gehen. Damit würden hohe Kosten bei der Auszahlung der Rente gespart werden. Und wenn dann doch jemand länger arbeitet, dann zahlt dieser länger in die Rentenkasse ein. Dennoch seien zum jetzten Zeitpunkt die Renten sicher, jedoch werden die Bürger viel weniger Rente erhalten, als es heute noch vorraus gesagt wird.
Aktionstag gegen Rente 67
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hingegen moblisiert zu einem großen Aktionstag in Berlin. Die Gewerkschaften DGB und GEW wollen am 26. Feburar einen Bundesweiten Aktionstag gegen die Rente 67 durchführen.
Alternativkonzept der Gewerkschaften
Der DGB legte kürzlich ein Alternativkonzept vor, um die Rente mit 67 zu verhindern. Das gemeinsam erarbeitete Konzept von SoVD, DGB und Volkssolidarität sieht vor, langfristig alle Berufstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen. In einem ersten Schritt sollen geringfügig Beschäftigte und Selbständige ohne Pflichtversicherung sowie Politiker in die Erwerbstätigenversicherung aufgenommen werden. Langfristig sollen auch Beamte und Freiberufler einbezogen werden. Dabei müssen der Vertrauensschutz gewahrt und verfassungsrechtliche Vorgaben beachtet werden.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach erklärte dazu: "Die Erwerbstätigenversicherung ist auch eine Alternative zur Rente mit 67, die nichts anderes als eine Rentenkürzung ist. Denn die Wenigsten haben eine Chance, wirklich zwei Jahre länger zu arbeiten. Deshalb fordert der DGB, dass zuerst der Arbeitsmarkt in Ordnung gebracht werden muss, bevor über eine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters entschieden werden kann. Es kann doch nicht sein, dass wir die Arbeitszeit verlängern, damit die Arbeitslosigkeit noch verschärfen und die Jungen weiterhin keine Chance haben, einen Einstieg ins Arbeitsleben zu finden. Wenn parallel zur deutlichen Verbesserung der Arbeitsmarktsituation erste Schritte in Richtung Erwerbstätigenversicherung erreicht werden, kann die Politik den Menschen die Rente mit 67 gänzlich ersparen." (07.02.07)
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