Weil Hartz IV nicht reichte: Wurst-Diebstahl für Schwangere

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Heißhunger der Tochter in der Schwangerschaft trieb Vater zum Diebstahl

Väter oder auch werdene Opas versuchen einer baldigen Mutter alle Wünsche zu erfüllen, um die Schwangerschaft so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch was ist, wenn das Geld dafür nicht ausreicht? Wenn man selbst von Hartz IV unterhalb der Armutsgrenze leben muss, weil Politiker die Regelleistungen mit statistischen Tricks niedrig rechnen? Fakt ist, Diebstahl ist keine Lösung. Unzureichende Versorgung in den sozialen Sicherungssystemen ist jedoch ein Problem, das beseitigt gehört.

Der Vater Gustav W. wurde vom Amtsgericht Düsseldorf zu einer Gefängnisstrafe von 7 Monaten- ausgesetzt zur Bewährung- verurteilt. Die Verhandlung fand statt, weil der Verurteilte für seine schwangere Tochter Salami-Würste und Speck in einem Supermarkt klaute und dabei erwischt wurde. Seiner Tochter, selbst noch mit 14 Jahren ein Kind, hatte typische Heißhungerattacken in der Schwangerschaft. Da Gustav W. selbst von Hartz IV abhängig ist, fehlte das Geld zum Kauf der Würste.

Die Anwältin Tanja Kretzschmar sprach für ihren Mandanten vor Gericht: „Die Anklage stimmt. Es ging ihm darum, die Schwangerschafts-Gelüste der Tochter zu befriedigen. Er hatte sozusagen ein nach Wurst schreiendes Mädchen zu Hause sitzen. Nachdem sie ihm erst kurz zuvor mitgeteilt hatte, dass sie schwanger ist, war er völlig überfordert.“

Zur Tatzeit war der gelernte Krankenpfleger erwerbslos. In dem Lidl-Markt hatte er kurzhand einen ganzen Rucksack voller Würste gepackt. Und wurde erwischt. Kurz vor der Verhandlung kam das Kind zur Welt. „Sie wog vier Kilo bei der Geburt”, erzählte der Angeklagte stolz vor Gericht. Doch das Gericht sah hier keine mildernden Umstände und verurteilte den frisch gebackenen Opa.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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