Trotz Berechtigung: Bürgergeld-Bezieherin mit Schulden bekommt kein Sozialticket

Lesedauer 2 Minuten

Wer als Bürgergeldempfänger eine negative Bonität bei der Schufa hat und deshalb keinen Zugang zu Paypal oder Kreditkarte hat, kann trotz Berechtigungsschein kein Sozialticket erwerben. Ute W. hat unserer Redaktion geschrieben. Sie wird von allen im Stich gelassen.

Nach dem großen Erfolg des 9-Euro-Tickets wurde nun das sogenannte 49-Euro-Ticket eingeführt. In vielen Großstädten gibt es zudem die Möglichkeit, ein Sozialticket zu einem noch günstigeren Preis zu erhalten.

Trotz Berechtigungsschein kein Zugang zum Sozialticket

Für viele Bürgergeldbezieher ist es aber trotz Berechtigungsschein überhaupt nicht möglich, ein solches Ticket zu erwerben. Denn wenn sich zu eine negative Bonität dazugesellt, sind die Hürden unüberwindbar.

Beim Zusammentreffen verschiedener Konstellationen ist es nahezu unmöglich, ein Sozialticket für den öffentlichen Nahverkehr zu erhalten. “Als Bürgergeldempfänger mit negativer Bonität habe ich weder Kreditkarte noch Paypal zur Verfügung, eine Sepa-Lastschrift wurde vom RMV wegen negativer Schufa-Einträge abgelehnt”, berichtet Ute W..

Da Ute W. keine andere Möglichkeit sah, doch noch an ein Ticket zu kommen, wandte sie sich an das zuständige Jobcenter.

Lesen Sie auch:
Bürgergeld-Rotstift: Jetzt wird bei den Eingliederungsleistungen gekürzt

Weder das Jobcenter noch das Sozialgericht helfen

“Ich habe das Jobcenter gebeten, ein solches Sozialticket-Abo abzuschließen und die Kosten vom Regelsatz abzuziehen.” Und weiter: “Wer keine Mobilitätszentrale in der Nähe hat, kann das Antragsformular schriftlich anfordern, um sich ein E-Ticket zuschicken zu lassen, das dann im Bus nicht eingelesen werden kann. Sollen Ältere und Gehbehinderte dann wieder aussteigen?”, fragt sich Ute W.

Doch das Jobcenter lehnte es ab, für Ute W. ein Sozialticket abzuschließen. “Auch das Sozialgericht, das ich um eine einstweilige Anordnung gebeten habe, damit ich nicht sozial von der Mobilität ausgeschlossen werde, hat den Antrag abgelehnt.”

Betroffene wird allein gelassen

So findet Ute W. trotz aller Bemühungen keine Möglichkeit, ein Sozialticket zu erwerben. Weder die Verkehrsbetriebe, noch das Jobcenter, noch das Sozialgericht helfen Ute W. Und das nur, weil sie Schulden hat und die damit verbundenen enormen Hürden nicht überwinden kann.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

Wird geladen ... Wird geladen ...