Koalitionspartner Die Linke kritisiert den Oberbürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wegen dessen Äußerungen über Hartz IV Empfänger. Das Erwerbslosen Forum Deutschland zeigt sich über Wowereits Interview empört
Die Linke hat sich von der ablehnenden Haltung des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) zur Erhöhung des "Hartz IV"-Regelsatzes distanziert. Linke-Chef Klaus Lederer in Berlin teilte am Mittwoch mit, die auf Hartz IV Bezug beruhende Armut "sei inzwischen eine schlimme Massenerscheinung." 500 000 Berliner lebten vom Arbeitslosengeld II. Klaus Lederer: "Dem kann nicht mit verallgemeinernden Stammtischargumenten wie dem Hinweis auf die Unfähigkeit zum Umgang mit Geld begegnet werden".
Heute erschien auch ein Artikel in der Bild Zeitung. Dort bekräftigte Klaus Wowereit noch einmal seine Position. Dort sagte dieser: "Es nützt nichts, solchen Familien die Unterstützung zu erhöhen, die nicht mit Geld umgehen können, die sich vom Konsum berauschen lassen, statt erst einmal die notwendigsten Dinge zu bezahlen". Für den SPD Mann sind "347 Euro Hartz IV genug".
Dagegen hält auch das Erwerbslosen Forum Deutschland. Es entstehe der Eindruck mit solchen Statements von den Themen der Armut abgelenkt werden soll und somit negative Stimmung gegen Erwerbslose gemacht wird. Es mag sicher zutreffen, dass es auch Menschen gibt, die nicht vernünftig mit Geld umgehen können. Diese trifft man aber in allen gesellschaftlichen Gruppen an. Für die Mehrheit von Hartz IV-Betroffenen trifft das auf keinen Fall zu. Das Erwerbslosen Forum rät dann auch Wowereit, er sollte selbst einmal überprüfen, in wie weit er nicht selbst schuld an solchen Entwicklungen hat, indem er seit Jahren radikal Gelder für vernünftige Bildung und Sozialarbeitk gestrichen hat und somit in Berlin einen sozialen Trümmerhaufen geschaffen hat, so Martin Behrsing.
Wowereit hatte in einem Interview mit der "Superillu" gesagt, dass es nicht nütze "Hartz IV Familien die Unterstützung zu erhöhen, die nicht mit Geld umgehen können, die sich vom Konsum berauschen lassen, statt erst einmal die notwendigsten Dinge zu bezahlen." Außerdem wolle er keinem Hartz IV-Empfänger das Recht auf ein Handy absprechen, es müsse aber nicht immer das neuste sein. (26.09.07)
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