Provokateur Thilo Sarrazin schlägt erneut zu

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Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin (SPD) provoziert erneut: Es gebe "eine unterschiedliche Vermehrung von Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Intelligenz"

(11.06.2010) Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin (immer noch SPD) provoziert erneut und steigert augenscheinlich sein rechtspopulistisches Level. Bei einer Unternehmerveranstaltung in Darmstadt hatte der ehemalige Berliner Finanzsenator in etwa gesagt, "Deutschland werde durch die Einwanderung immer dümmer". Laut Medienberichten soll Sarrazin gesagt haben, "Wir werden auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer." Einwanderer aus der Türkei, dem Nahen Osten sowie Afrika wiesen angeblich über eine weniger gute Bildung auf, als Ausländer aus anderen Ländern. Zudem würden Migranten mehr Kinder bekommen als Deutsche. Es gebe "eine unterschiedliche Vermehrung von Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Intelligenz". Mittlerweile hätte der Veranstalter den Aussagen der Medien widersprochen. Die Äußerungen wären so nicht geschehen. Sarrazin selbst hat sich bislang nicht dazu geäußert. Ein Manuscript der Rede läge ebenfalls nicht vor.

Auf heftige Kritik stießen die Äußerungen auch in der Politik. So sagte die Grünen-Chefin Claudia Roth gegenüber der "Leipziger Volkszeitung": "Ich frage mich, wie lange die Bundesbank einen solchen Brandstifter und Rechtspopulisten noch an ihrer Spitze dulden will". Die Vize-Chefin der Linken, Sahra Wagenknecht forderte den sofortigen Rücktritt Sarazins. Der Berliner Landesvorsitzende der SPD, Michael Müller sagte gegenüber der dpa: "Die erneuten Provokationen von Herrn Sarrazin sind in jedem Fall unerträglich". Die Deutsche Bundesbank, für die Thilo Sarrazin im Vorstand sitzt, wollte die erneuten Provokationen nicht kommentieren. Es wäre die Privatmeinung des Herrn Sarrazins. Einem SPD-Ausschlussverfahren Anfang des Jahres konnte Sarrazin noch unbeschadet überstehen. Doch wie lange noch bleibt angesichts der neusten Äußerungen fraglich. (sb)