Im März 2009 möchte Siegrfried Kurtz einen Fußmarsch durch Deutschland unternehmen, um gegen Hartz IV und für soziale Gerechtigkeit zu demonstrieren
Am 23 März 2009 will Siegfried Kurtz zu Fuß von Hellenthal in Nordrhein Westfalen nach Berlin gehen, um für mehr soziale Gerechtigkeit und gegen die unmenschlichen Gesetzgebungen von Hartz IV zu demonstrieren. In Berlin möchte Siggi, wie er von seinen Mitstreitern auch genannt wird, persönlich eine Unterschriftensammlung sowie gemalte Bilder von Kindern im Bundestag abgeben. Wie wollten wissen, welche Unterstützung er für diesen doch sehr anstrengenden Protestmarsch benötigt und wie der Stand der Dinge ist. Aus diesem Grund führten wir mit Herrn Kurtz ein Interview.
Frage: Am 23 März diesen Jahres möchte Sie zu Fuß von Hellenthal (NRW) nach Berlin gehen, um dort persönlich eine Unterschriftensammlung und gemalte Bilder von Kindern über ihre Zukunft im Bundestag abzugeben. Wie ist diese Idee entstanden?
Siegfried Kurtz: Grundsätzlich bin ich ein Mensch, der sich für die sozialen Belange in unserem Land interessiert. Seit einigen Monaten engagiere ich mich aktiv in mehreren Gruppen, die ebenfalls bei der Internetplattform "wer-kennt-wen" entstanden sind und sich alle mit sozialen Problemen beschäftigen. Diese Gruppen bildeten dann einen Gruppenverbund und führten erste Aktionen für mehr soziale Gerechtigkeit durch. Unter anderem fand am ersten November ein Aktionstag in Wiesbaden statt, an welchem wir die Bürger über unsere Anliegen informierten. In diesem Gruppenverbund machten wir uns ständig neue Gedanken darüber, wie wir die Menschen informieren und mobilisieren können. So entstand irgendwann die Idee zum "Weg nach Berlin". Ich möchte das Volk anspornen sich gegen die ungerechte Sozialpolitik in unserem Land zu erheben.
Wieviele Kilometer werden Sie insgesamt zu Fuss zurück legen und welche Orte und Städte werden Sie dabei durchkreuzen?
Insgesamt beträgt die Strecke mehr als 630 km. Hier die geplanten Etappenziele:
1.Tag: 53925 Kall/Wallenthal (20,9 km)
2.Tag: 53879 Euskirchen (20,2km)
3.Tag: 50321 Brühl (20,9 km)
4.Tag: 50667 Köln (14,2km)
5.Tag: 51399 Burscheid ( 22,7km)
6.Tag: 42889 Lüttringhausen (22 km)
7.Tag: 58119 Hagen (27 km …. alternativ Gevelsberg)
8.Tag: 58239 Schwerte ( "nur" 13.9 km)
9.Tag: 58730 Ostbüren (17,9 km)
10.Tag: 59494 Soest (27km)
11. Tag: 59555 Lippstadt (22,8 km)
12. Tag: 33129 Delbrück (19 km)
13. Tag: 32832 Augustdorf (23,2km)
14. Tag: 32825 Cappel (21,5 km)
15. Tag: 31855 Reher (19,9km)
16. Tag: 31785 Hameln ( 13,1 km)
17. Tag: 31832 Springe ( 19,9km)
18. Tag: 31157 Sarstedt (23,9km)
19.Tag: 31249 Hohenhameln (16,7 km)
20.Tag: 31224 Peine (15 km)
21.Tag: 38527 Meine (25,3km)
22. Tag: 38440 Wolfsburg (18km)
23. Tag: 39646 Weddendorf (19,4 km)
24. Tag: 39638 Solpke (22,1 km)
25. Tag: 39599 Uchtspringe (22,5 km)
26. Tag: 39579 Bellingen (20 km)
27. Tag: 39524 Wust (20,7 km)
28. Tag: 14712 Rathenow (17,6km)
29. Tag: 14715 Möthlow (24,5 km)
30. Tag: 14641 Nauen (16,7 km)
31. Tag: 14612 Falkensee (19,2km)
32. Tag: Berlin
Die Route in Teilstrecken ist auf der Internetseite volksbewegungdeutschland.jimdo.com ersichtlich.
Welche persönlichen Beweggründe haben Sie dazu geführt, einen solchen Fuss-Marsch anzutreten?
Seit Januar 2009 bin ich selber Hartz IV Empfänger durch Krankheit.
Welche Menschen unterstützen Sie dabei?
Unterstützung erhalte ich durch Familie, Freunde und Bekannte. Außerdem durch derzeit 394 Mitglieder der "wer-kennt-wen Gruppe, "Weg für soziale Gerechtigkeit", sowie die Besucher der beiden Homepages: volksbewegungdeutschland.jimdo.com und www.steuerschmiede-berlin.de Die Verbreitung der Aktion fand bisher hauptsächlich über das Internet
statt.
Wie haben bisher die Medien auf Ihr Vorhaben reagiert?
Es wurden bereits mehrere Tageszeitungen, Fernsehsender und Radiostationen angeschrieben. Es wurde vereinzelt Interesse bekundet, gibt aber bisher keine klaren Vereinbarungen.
Gibt es auch Parteien oder Initiativen die Sie in ihrem Vorhaben unterstützen werden?
Da wir parteilich ungebunden bleiben wollen, arbeiten wir bisher und auch zukünftig mit keiner Partei zusammen. Bisher besteht auch keine Zusammenarbeit mit Initiativen.
Haben Sie schon einen Termin im Bundestag? Ist es geplant, dass Sie von einem bekannten Politiker empfangen werden?
Am 19 Januar 2009 wurde der Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert angeschrieben und um einen Termin für die Übergabe der Unterschriftenlisten gebeten. Bisher haben wir noch keine Antwort erhalten.
Wie können andere Menschen Sie unterstützen? Welche Hilfen benötigen Sie?
In erster Linie geht es uns um Öffentlichkeitsarbeit. Wir möchten, das so viele Menschen wie möglich auf die Aktion aufmerksam werden und diese in Form von Unterschriften und Aktionen an den Etappenorten unterstützen. Außerdem werden noch Sponsoren gesucht. Hierbei geht es ausschließlich um Sachspenden in Form von Unterkünften an den Etappenorten, geeignetes Schuhwerk, Druck von Infomaterial und vieles andere mehr.
Vielen Dank für das Interview!
Weiteres zu dem "Fußmarsch für soziale Gerechtigkeit" finden Sie auf dieser Internet-Website. (21.01.2009)
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