Erhöhung der Rente ist reales Rentenminus

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Die Erhöhung der Rente ist reales Rentenminus

27.01.2011

„Die gemeldete Erhöhung der Rente um ein Prozent bedeutet real ein weiteres Rentenminus“, erklärte der Präsident des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität, Prof. Dr. Gunnar Winkler, am Donnerstag zu Medienberichten über eine mögliche Rentenerhöhung in diesem Jahr. „Es handelt sich dabei nicht mal um ein Trostpflaster, denn die meisten Rentner werden so auch in diesem Jahr weniger Geld in der Tasche haben, unter anderem durch die Preissteigerungsrate und die höheren Belastungen für Gesundheit und Pflege.“

Winkler verwies darauf, dass in wichtigen Lebensbereichen für Rentnerhaushalte Preisentwicklungen zu verzeichnen sind, die die durchschnittliche Preissteigerungsrate deutlich übersteigen dürften. "Dazu gehören insbesondere Gesundheits-, Energie- und Wohnkosten. Im Ergebnis ist von einem sinkenden Realwert der Renteneinkünfte auszugehen." Die Volkssolidarität fordere, die Dämpfungsfaktoren wie Nachhaltigkeitsfaktor und Riesterfaktor endgültig zu streichen, so der Verbandspräsident. "Werden diese Faktoren beibehalten, wird sich der in der Vergangenheit eingetretene Realwertverlust der Renten auch in der Zukunft fortsetzen. Bei einer Anzahl von über 20 Millionen Rentnerinnen und Rentnern wird diese Beschneidung ihrer Kaufkraft negative Folgen für die Binnenmarktnachfrage und damit für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung haben."

Winkler forderte erneut "dringend geeignete Schritte, das Leistungsniveau der Renten langfristig zu sichern und nicht weiter abzusenken." Dazu gehöre, den Kurs der Rentenreformen der letzten Jahre mit der systematischen Absenkung des Rentenniveaus vor Steuern von gegenwärtig knapp 52 auf 43 Prozent im Jahre 2030 zu verlassen. "Es muss ein neuer Weg eingeschlagen werden, der wieder zu einer sicheren Rente führt. Diese sollte deutlich über dem Niveau einer Grundsicherung liegen, ein Altern in Würde sichern und Altersarmut in größerem Umfang verhindern." (pm)

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