Zahl der offenen Stellen deutlich zurückgegangen

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IAB: Zahl der offenen Stellen deutlich zurückgegangen
In den sozialen Berufen zeichnet sich dagegen zukünftiger Fachkräftemangel ab

Im ersten Quartal 2009 gab es 870.000 offene Stellen, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Das sind 221.000 weniger als im Vorquartal IV/2008 und 273.000 weniger als im Vorjahresquartal I/2008. Nach dem noch moderaten Rückgang der Stellenangebote im vierten Quartal 2008 habe die Wirtschaftskrise mit der üblichen Verzögerung von einigen Monaten inzwischen deutliche Spuren auf dem Stellenmarkt hinterlassen, so die Nürnberger Arbeitsmarktforscher. Der Rückgang im ersten Quartal 2009 betraf nahezu ausschließlich Westdeutschland. Die ostdeutsche Wirtschaft ist weniger exportabhängig und daher von der Wirtschaftskrise bislang auch weniger hart betroffen.

Das IAB erfasst viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die nicht den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Jeden Herbst werden rund 14.000 Betriebe schriftlich befragt, in den anderen drei Quartalen 8.000 Betriebe telefonisch.

In den Branchen Metall, Elektro, Maschinen- und Fahrzeugbau gab es bereits im vierten Quartal 2008 fast 50 Prozent weniger offene Stellen als ein Jahr zuvor. Mittlerweile wirkt sich die Krise aber auch auf die Zahl der offenen Stellen in den meisten anderen Branchen deutlich aus.

Im Bereich der sozialen Dienstleistungen verzeichnet die IAB-Studie dagegen Zuwächse: Bei den sofort zu besetzenden offenen Stellen kommen neuerdings nach den Ingenieurberufen bereits an zweiter Stelle die sozialen Berufe. Darunter fallen beispielsweise Stellen in den Bereichen Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Erziehung sowie Alten- und Krankenpflege. Auf ganz Deutschland hochgerechnet erwarten 63.000 Arbeitgeber in den kommenden drei Jahren einen steigenden Bedarf in den sozialen Berufen, und mehr als die Hälfte von ihnen befürchten sogar Engpässe bei den Arbeitskräften.

Das Thema Fachkräftemangel wurde in vergangenen Jahren überwiegend auf den industriellen Sektor bezogen. „Er kann aber auch in anderer Form auftreten, beispielsweise wenn der Ausbau der Kinderbetreuung für unter Dreijährige durch fehlende Erzieherinnen und Erzieher behindert wird, wenn Lehrermangel zu Ausfall von Schulstunden oder zu hohen Schülerzahlen pro Klasse führt oder wenn in Pflege- und Altenheimen aufgrund fehlenden Personals keine optimale Betreuung und Versorgung gewährleistet ist“, schreiben die IAB-Arbeitsmarktforscher.

Die Autoren der Studie sprechen sich dafür aus, angesichts der aktuellen Krise die Prävention eines zukünftigen Fachkräftemangels nicht aus den Augen zu verlieren. Die Ausbildungs- und Personalplanung der Betriebe wie die Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik des Staates dürften nicht nur kurzfristig ausgerichtet werden, betonen die Wissenschaftler. (PM IAB, 18.09.2009)

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