Veranstaltungsreihe zu Hartz IV

Lesedauer 2 Minuten

Gefangen zwischen Minijob und Hartz IV.
Alternativen und Perspektiven der sozialen Bewegungen

Veranstaltungsreihe der ig3o vom 2.11. bis zum 14.11.2006
Donnerstag, 2. November um 19:00 Uhr im linXXnet, Bornaische Straße 3d
Eat the Poor! Sozialreformen im Spätkapitalismus

Die Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von unten nach oben nimmt zu – ebenso wie die soziale Ausgrenzung von Arbeitslosen und Armen. Was sind die Ursachen, Hintergründe und globalen Zusammenhänge des Sozialabbaus? Neben einer zunehmenden Transnationalisierung der kapitalistischen Produktion verändern das Outsourcen von Firmenteilen, die zunehmende Konkurrenz von Subunternehmern und neue Technologien rasant die Betriebe, die Produktion und das Arbeitsleben. Dadurch wird das „Normalarbeitsverhältnis“, eine Arbeit mit geregelter Arbeitszeit und vergleichsweise hohem Lohn, immer bedeutungsloser. An seine Stelle treten prekäre Arbeitsverhältnisse wie Billigjobs und Scheinselbstständigkeiten. In der Veranstaltung wollen wir klären, inwiefern die Reformen der Sozialsysteme eine Antwort auf die Veränderungen der Arbeitswelten und Produktionsweisen im Kapitalismus sind.

Donnerstag, 9. November um 19:00 Uhr in der naTo, Karl-Liebknecht-Straße 46
Prekarisierte protestieren

Es gibt auch andere Protestformen als nur Montagsdemos. Verschiedene Initiativen diskutieren deren Erfolgsaussichten.
Es war wohl eine der größten Bewegungen der letzten Jahrzehnte in der Bundesrepublik, die im Sommer 2004 gegen die Einführung von „Hartz IV“ protestierte. Dennoch konnten die Montagsdemonstrationen das Gesetz nicht kippen. Es stellt sich also die Frage, auf welche Weise Protest wirksam werden kann. Muss Widerstand sich über aktuelle Gesetzesverschärfungen hinaus gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse insgesamt richten, oder verstärkt in konkrete, lokale Auseinandersetzungen, wie den Kampf um angemessenen Wohnraum, eingreifen?
Wir wollen mit AkteurInnen aus verschiedenen Initiativen diskutieren, an welcher Stelle sie die größten Erfolgsaussichten für sozialen Widerstand sehen. Eingeladen sind Karin Baumert von der Berliner „Kampagne gegen Zwangsumzüge“, Frank John vom Hamburger „Euromayday“ und Petra Weißfuß von der „AG Soziale Politik“ bei der Linkspartei.PDS Leipzig.

Dienstag, 14. November um 19:00 Uhr in der naTo, Karl-Liebknecht-Straße 46
Das Ende der Bescheidenheit

Mindestlohn, Arbeitszeitverkürzung oder Grundeinkommen – welche Forderungen bieten eine Perspektive?
Die liberale Sozialpolitik setzt auf Repressionen gegen Arbeitslose, Absenkung der Löhne und Verlängerung der Arbeitszeit. In der Veranstaltung sollen verschiedene Alternativen zu dieser Politik erläutert und diskutiert werden. Welche Stoßrichtung sollten die Forderungen der sozialen Bewegungen haben: stabilere Einkommen durch Mindestlöhne oder Alternativen zur aktuellen Arbeitsgesellschaft, zum Beispiel im bedingungslosen Grundeinkommen? Welche dieser Forderungen können der politischen Linken eine längerfristige Perspektive bieten – hin zu einer freien, solidarischen Gesellschaft?
Podiumsdiskussion mit Hinrich Garms (Bundesarbeitsgemeinschaft der Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen BAG-SHI) und Ralf Krämer (ver.di). Mehr Informationen auch hier

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