Die RTL-Serie "Helena Fürst – Anwältin der Armen“ sucht wieder Hartz IV Betroffene: Erwerbslosenverein warnt vor Zusammenarbeit
09.01.2012
Wie Harald Thome von der Erwerbslosenberatung „Tacheles e.V.“ berichtet, plant offensichtlich die Solis TV Fernsehgesellschaft im Auftrag von RTL eine zweite Staffel der TV-Serie „Helena Fürst, Anwältin der Armen“ zu produzieren. Laut Thome wurden in ganz Deutschland zahlreiche Beratungsstellen für Erwerbslose per Mail angefragt, ob ihnen Fälle von Behördenwillkür im Zusammenhang mit Hartz IV bekannt sind.
Vielen wird Frau Fürst noch aus einer ganz anderen Rolle bekannt sein, nämlich als Sozialfahnderin des Kreises Offenbach in der Realityshow "Gnadenlos gerecht, Sozialfahnder ermitteln". Damals wurden Frau Fürst und ihr Kollege dabei gefilmt, wie sie vermeintliche Fälle von Sozialbetrug aufdeckten. „Mit dieser Sendung hat sie und Sat. 1 rechtswidrige Hausbesuche und Behördenermittlungen gegen Hartz IV Empfänger salonfähig gemacht. Dass sie jetzt als Anwältin der Armen auftritt, kann man nur noch als zynisch bezeichnen.“ kritisiert Thome in einem Rundbrief. Daher warnt die Beratungsstelle „ausdrücklich vor einer Zusammenarbeit mit der RTL-Serie“. Aus dem Leid der Betroffenen werde Profit gemacht. (sb)
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