Hartz IV Elend: Die Null-Euro-Jobs kommen

Lesedauer < 1 Minute

Kaum zu glauben aber wahr: Supermärkte setzen verstärkt Einpackhilfen ein, die nur von Trinkgeldern leben

Haben Sie es schon einmal bemerkt? In großen Supermarktketten sind in letzter Zeit immer häufiger nette Einpackhilfen mit gelben T-Shirts anzutreffen, die den Kunden beim Einpacken der Einkäufe helfen. Angestellt sind die netten Einpackhilfen nicht, sondern durch eine Agentur an die Supermärkte vermittelt. Die Niedriglohn-Jobber erhalten nur Trinkgelder. Die Supermärkte selbst zahlen keinen einizigen Cent an die Gehilfen.

In den Vereinigten Staaten von Amerika ist diese Variante der Ausbeutung schon längst bittere Realität. Laut dem Magazin "Impulse" packen in den USA viele Menschen in etlichen Supermarktketten die Einkaufstaschen der Kunden und erhalten nichts, außer ein Trinkgeld. Auch die US-Amerikanischen Supermärkte zahlen keinen Lohn.

Vermittelt werden die Einpackgehilfen durch die Firma "Friendly Service". Für die Vermittlung erhält die Agentur von dem Supermarkt pro Person und Stunde drei bis fünf Euro. Die Einpackgehilfen sind weder beim Supermarkt selbst, noch bei der Agentur angestellt. Im Gegenteil; die Gehilfen müssen sich selbstständig machen. Sie verfügen lediglich über einen Vertrag mit der Agentur, die die Menschen an die Supermarktketten vermittelt. Inzwischen hätten 32 Supermärkte der Edeka Kette Verträge mit der Agentur abgeschlossen. In Hamburg laufe derzeit ein Test mit der Drogeriekette "Budnikowsky". Laut Angaben der Agentur Friendly Service wird dieser Service seit Ende April 2006 angeboten. Vor allem Schüler und Studenten würden vermittelt.

Bei steigender Arbeitslosigkeit in Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise ist zu befürchten, dass sich diese Art der "Jobvermittlung" immer mehr durchsetzen wird. Dann könnte es demnächst in der Arge heißen: "Machen Sie sich doch selbstständig und werden sie Einpacker im Supermarkt. Ein toller Null-Euro-Job wartet auf Sie". (28.11.2009)