Jobcenter Waldeck-Frankenberg gibt ab sofort fälschungssichere Lebensmittelgutscheine aus
11.02.2014
Damit auch nicht zu viel gegessen wird, wenn Hartz IV Sanktionen erteilt wurden. So oder so ähnlich könnte man die neue Idee des Jobcenters Waldeck-Frankenberg sehen. Die Behörde hat neue Lebensmittelgutscheine für Hartz IV-Bezieher anfertigen lassen, die dank eines 3D-Hologramms fälschungssicher sein sollen, wie die „Hessisch/Niedersächsische Allgemeine“ in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf den Jobcenter-Geschäftsführer Reinhold Lohmar berichtet. Erst im November vergangenen Jahres wurde ein Mann verurteilt, der Lebensmittelgutscheine gefälscht und im Supermarkt eingelöst hatte.
Neue Lebensmittelgutscheine sollen Fälschungsmöglichkeiten von vornherein stark einschränken
Im Jobcenter Waldeck-Frankenberg gibt es ab sofort neue fälschungssichere Lebensmittelgutscheine, die einen Aufkleber mit einem 3-D-Hologramm tragen. Damit soll einem Missbrauch zukünftig vorgebeugt werden. Erst im November letzten Jahres wurde ein 34-Jähriger zu einer Haftstrafe von 21 Monaten verurteilt worden, da er die Gutscheine gefälscht und mehrfach damit eingekauft hatte. Dieser „Einzelfall“ soll der Zeitung zufolge aber nicht der Hauptgrund für die neuen Lebensmittelgutscheine gewesen sein. „Es spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Fälschungen kommen selten vor. Aber wenn sie passieren, werden die Bedürftigen, die sich ohnehin schon in einer Notlage befinden und auf die Gutscheine angewiesen sind, leider oft unter Generalverdacht gestellt", erläutert Lohmar gegenüber dem Blatt. Um dies zu verhindern, seien nun die Fälschungsmöglichkeiten von vornherein stark eingeschränkt worden.
Das gebe auch den Lebensmittelhändlern mehr Sicherheit. „Die Händler rechnen den Einkaufsbetrag des Bedürftigen ja später mit dem Jobcenter ab. Da wollen sie natürlich keine Probleme haben. Für sie ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Jobcenter sehr wichtig", berichtet Lohmer. (ag)
Sebastian Bertram ist gelernter Sozialarbeiter und hat über 10 Jahre eine therapeutische Einrichtung geleitet. Er ist Gründer und Hauptverantwortlicher von Gegen-Hartz.de. Seine Hauptthemen sind Sozialrecht, Gesellschaftsrecht und Politik. Sebastian ist aktiv in der Erwerbslosenberatung.
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