Rente zu viel zu niedrig: Inflationsausgleich für Rentner gefordert

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Seit dem 1. Juli 2023 gilt eine neue Rentenanpassung, und das bedeutet mehr Geld für Rentnerinnen und Rentner. Da Inflation herrscht und die Preise steigen, bedeutet das allerdings kaum, dass die Betroffenen sich mehr leisten könnten. Im Durchschnitt sind die Renten deutlich zu niedrig, um die anhaltende Teuerungsrate abzumildern.

„Preissteigerung wird abgemildert“

Gundula Roßbach, die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung sagt: „Die Renten steigen auch in diesem Jahr wieder deutlich. Hierdurch wird die hohe Preissteigerung, die in diesem Jahr erwartet wird, für die 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner deutlich abgemildert.“

Ostrenten sollen angeglichen werden

Die Anpassung bedeutet, dass zum Juli 2023 Rentner/innen im Westen 4,39 Prozent mehr Rente bekommen und im Osten 5,86 Prozent im Westen. Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, sagt:

„Ich freue mich besonders, dass die Rentenangleichung Ost aufgrund der positiven Entwicklung ein Jahr früher erreicht wird, als gesetzlich vorgesehen. Dazu hat auch die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro beigetragen, von der viele Menschen in den neuen Ländern profitiert haben.“

Die Durchschnittsrente ist niedrig

Ein aktueller Rentenbericht zeigt allerdings, dass die Renten im Durchschnitt in Deutschland niedrig sind. So berichtete das Redaktionsnetzwerk deutschland (RND), dass Betroffene nach mindestens 45 Versicherungsjahren im Schnitt 1543 Euro Rente pro Monat bekommen. Dies antwortete das Bundesministerium für Arbeit und Soziales auf eine schriftliche Anfrage von Dietmar Bartsch (Die LINKE).

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Unterschiede zwischen Frauen und Männern, Ost und West

Zwischen Frauen und Männern bestehen dabei deutliche Unterschiede. So erhielten Mönner nach 45 Versicherungsjahren im Schnitt 1637 Euro Rente, Frauen nur 1323 Euro. Auch der Unterschied zwischen westlichen und östlichen Ländern ist deutlich. Im Westen bekommen Männer und Frauen im Schnitt 1605 Euro pro Monat, im Osten jedoch nur 1403 Euro.

Inflationsausgleich für alle Rentner

Dietmar Bartsch bezeichnet dies, laut RND, als „eine beschämende Bilanz der Rentenpolitik der letzten zwei Jahrzehnte“. Die geringeren Renten für Frauen und Ostdeutsche bedeuteten, so Bartsch, „dass wir weit entfernt sind von einem gerechten System auskömmlicher Renten.“

Laut Bartsch seien die deutschen Renten im europäischen Vergleich zu niedrig und er fordert eine weitere Erhöhung nach der jetzigen Rentenanpassung.

Zusätzlich bedürfe es einer „Rentenerhöhung von 10 Prozent als Inflationsausgleich für alle Rentner“. Es könne nicht sein, so Bartsch laut RND, dass „Minister, Staatssekretäre und Pensionäre 3000 Euro Inflationsprämie kassieren, aber Rentner real weiter Kaufkraft verlieren.“

Bartsch erläutert auch, wie dieses von ihm geforderte höhere Renten-Niveau finanziert werden könnte. So tritt er ein für eine große Rentenreform, einer „Rentenkasse für alle“. Es solle, so Bartsch, künftig eine Versicherung geben, in die alle Erwerbstätigen einzahlten. Dazu zählt er Beamte, Selbstständige, besonders auch Abgeordnete und Minister.

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