Offener Brief eines Hartz IV Empfängers

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Offener Brief an die Bundesagentur für Arbeit von einem Hartz IV Empfänger

Sehr geehrte Damen und Herren, ich schreibe diesen Brief weil ich dann das Gefühl habe, besser gehört zu werden. Am 3 August 09 wurde ich von Herrn K. in eine Maßnahme geschickt, die 6 Wochen dauert und jeden Tag 8 Stunden. Danach muss man noch einmal ein halbes Jahr zwei Tage die Woche dort hin. Als ich nun in der Maßnahme war, über eine Woche, konnte ich erkennen, dass ich nichts in der Maßnahme lernen konnte was ich nicht schon wusste. Alle Themen darin, wurden von mir schon vor über 20 Jahren erarbeitet. Dies teilte ich auch meinem Sachbearbeiter mit, den dies aber nicht interessierte. Nun möchte ich einmal von ihnen wissen, was für einen Sinn macht es, jemanden 8 Stunden am Tag in ein Zimmer zu sperren, indem er nichts mehr lernt?

Das Ganze kommt einer Zwangshaft gleich, um jemanden zu bestrafen, weil er nicht im Sinne der jetzigen Gesetze arbeitet. Als ich meinen Sachbearbeiter, Herrn K. sagte, dass es für mich wie in einer Gruft dort ist und ich mich wie lebendig begraben fühle, weil ich 8 Stunden nicht arbeiten kann, geistig und seelisch, sagte er zu mir, dass er das gut findet, da ich in seinen Augen dadurch „ruhiger“ werde. Seit wann, hat das Arbeitsamt einen „Erziehungsstatus“ über erwachsene Menschen übernommen? Was für ein Recht gibt es einem fremden Menschen, einen anderen erziehen zu wollen? Des Weiteren sagte Herr K zu mir, dass er es gut findet, wenn ich wieder unter Menschen bin und er mich irgendwie „Rausholen“ will. Nun meine weitere Frage: „Hat Herr K. vergessen, dass ich bis vor 2 Monaten mitten auf dem Marktplatz als Marktfrau gearbeitet habe? Mehr unter Menschen, kann man ja wohl nicht mehr sein! Für mich ist dieser ganze Umstand mehr als entwürdigend und menschenverachtend und hat mit „Hilfe“, nicht das Geringste zu tun.

Es ist dadurch auch kein Wunder, dass meine Seele hinsichtlich dieser „Vergewaltigung“ aufschrie und in eine Depression gefallen ist. Dies macht mich jedoch zu keinem schwachen Menschen, sondern zu einem Starken, da meine Seele noch erkennt, wann sie in ein Gefängnis gesperrt wird und dementsprechend darauf reagiert. Es ist keine Stärke, seine Seele auf Dauer dieser Vergewaltigung preiszugeben. (Eine Leserzuschrift von Petra R., 13.08.2009)

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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