Koalition stellt Studie über Elterngeld vor: Von der Leyen: ‘Klares Ja zu Elterngeld und Vätermonaten – fast zwei Drittel der Unternehmen ziehen mit’
Allensbach-Umfrage zeigt: Wirtschaft bewertet Elterngeld positiv
Die Einführung des Elterngelds findet in der deutschen Wirtschaft breite Zustimmung: Fast zwei Drittel (61 Prozent) der Unternehmens- und Personalleitungen in Deutschland beurteilen das Elterngeld positiv. Dieses Fazit zieht Bundesministerin Ursula von der Leyen aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zum Elterngeld. ‘Unternehmen, die das Elterngeld kennen, finden es gut’, so von der Leyen. Dieses Umfrageergebnis ist unabhängig von der Größe der Betriebe, der Branche sowie vom Standort in Ost oder West.
59 Prozent der Unternehmen fühlen sich bereits ausreichend über die Neuregelung informiert; 39 Prozent würden gern mehr darüber wissen. Auch bei den Partnermonaten zeigen sich die Betriebe aufgeschlossen: 59 Prozent halten es für eine gute Sache, wenn Väter ihre Arbeitszeit zu Gunsten der Kinderbetreuung reduzieren. 55 Prozent erwarten keine größeren Probleme, wenn Beschäftigte ihre Berufstätigkeit für zwei Monate unterbrechen. ‘Die Ergebnisse sind ein gutes Signal für alle Eltern, denn sie treffen mit ihrem Wunsch nach mehr Zeit für ihre Familien auf mehr Verständnis, als sie vielleicht annehmen.’ Von der Leyen fordert die Unternehmen auf, sich schon jetzt auf das Gesetz vorzubereiten: ‘Je eher sich die Betriebe auf das Elterngeld einstellen, umso mehr werden sie davon profitieren- etwa durch die frühere Rückkehr der Erziehenden an den Arbeitsplatz. Wer sich gut vorbereitet, gewinnt’, sagt die Bundesfamilienministerin am Mittwoch in Berlin.
Laut Allensbach-Umfrage sind sich die Unternehmens- und Personalleitungen darüber hinaus ihrer wichtigen Rolle für die Familien in Deutschland bewusst. Eine große Mehrheit von 72 Prozent der Befragten sieht sich mitverantwortlich dafür, den Beschäftigten die Entscheidung für Kinder zu erleichtern. Viele der befragten Arbeitgeber zeigen sich auch offen für konkrete Maßnahmen, die insbesondere den Wiedereinstieg nach der Elternzeit erleichtern. ‘Das ist ein deutlicher Beleg dafür, dass das Thema familienbewusste Personalpolitik in den Chefetagen der deutschen Unternehmen angekommen ist. Jetzt gilt es, diesen Schwung zu nutzen und weiter daran zu arbeiten, dass die Arbeitswelt in allen Branchen und Regionen familienfreundlicher wird’, sagt die Ministerin.
Was ist das Elterngeld?
Erwerbstätige Eltern, die ihr Berufsleben unterbrechen oder ihre Erwerbstätigkeit auf höchstens 30 Stunden wöchentlich reduzieren, erhalten zwölf Monate lang einen Einkommensersatz in Höhe von mindestens zwei Dritteln des vorherigen Nettoeinkommens, höchstens 1 800 Euro.
Hartz IV und dennoch Elterngeld?
Das Elterngeld erkennt die eigene Betreuungsleistung und Erziehung durch die Eltern an. Deshalb ist Eltern, die nicht voll erwerbstätig sind, ein Mindestbetrag in Höhe von 300 Euro garantiert, auch wenn vor der Geburt keine Erwerbstätigkeit bestanden hat.
Und die Geringverdiener?
Ist das Einkommen kleiner als 1.000 Euro netto monatlich, kann ein Einkommensersatz von bis zu 100 Prozent bezogen werden; der Prozentsatz wird gleitend erhöht. Für je 2 Euro unter der maßgeblichen Grenze steigt die Ersatzrate um 0,1 Prozentpunkte.
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