Hartz IV: BA sieht Fehlentwicklung bei Zeitarbeit

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BA-Chef Weise gibt Fehlentwicklungen bei Zeitarbeit zu

14.01.2013

„Statistik ist alles, bloß raus aus Hartz-IV mit dem Leistungsbezieher“. Das ist die Devise vieler Jobcenter und die Bundesagentur für Arbeit ist keineswegs unschuldig daran. Wenn Hartz IV Betroffene eine Tätigkeit unter Sanktionsdrohung „angeboten“ wird, so sind es entweder sogenannte Ein-Euro-Jobs oder prekäre Billiglohnstellen bei der Zeitarbeit. Normale und gerecht entlohnte Stellen als Arbeitsangebote sind eher die Minderheit.

Bereits bei den Ein-Euro-Jobs wurde unlängst auch von offizieller Seite festgestellt, dass diese kaum dazu geeignet sind, „Arbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren“. Stattdessen werden die Arbeitsgelegenheiten (AGH), wie sie von den Jobvermittlern auch genannt werden, für zuvor weg rationalisierte Arbeitsplätze missbraucht. Und eine richtige Anstellung nach der Ein-Euro-Job-Zeit passiert nur den Wenigsten.

Fehlentwicklung bei der Zusammenarbeit
Nun muss die Bundesagentur für Arbeit auch zugeben, dass die Zusammenarbeit mit den Zeitarbeitsfirmen nicht so läuft, wie man es sich offenbar erhofft hatte. In der Springerpresse „Welt“ kündigte der Chef der Bundesagentur, Frank-Jürgen Weise an, die Zusammenarbeit mit den Leiharbeitsunternehmen „auf den Prüfstand“ zu stellen. Weise musste zugeben, dass es „Fehlentwicklungen“ gibt, da immer mehr Hartz IV-Bezieher statt in normale Arbeitsverhältnisse in die Zeitarbeit vermittelt werden.

Zu diesem Problem hat laut Weise die BA ein „Diskussionspapier“ erarbeitet. Darin wird beispielsweise thematisiert, dass Sachbearbeiter in den Jobcentern „große Anreize haben, Arbeitslose in die Zeitarbeit zu vermitteln. "Der Vorstand wird gemeinsam mit Führungskräften, Mitarbeitern und der Personalvertretung die weitere Entwicklung der Organisation beraten", sagte Weise in dem Interview. (gr)

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