Datenschnüffelei bei Hartz IV Empfängern?

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Betreibt die Bundesagentur für Arbeit (BA) Datenschnüffelei bei Hartz IV Empfängern?

Wer einmal seinen eigenen Namen in die Google Suchmaschine eingegeben hat, ist sicher schon auf der Personensuchmaschine "Yasni" gelandet. Diese listet dann alle Ergebnisse des eingegebenen Namen auf. Bei Namen wie "Thomas Müller" wird man mit Sicherheit auf eine Vielzahl von Einträgen stoßen, die nichts mit der eigenen Person zu tun haben. Bei eher seltenen Namen kann man jedoch schnell fündig werden. So listet "Yasni" dann alle öffentlich zugänglichen Online Aktivitäten auf, bei denen man seinen Namen hinterlassen hat.

Der Geschäftsführer der "Yasni" Personen- Suchmaschine Steffen Rühl hat nun einen Teil der internen Auswertung preis gegeben. So lies Rühl verlauten, dass rund 20.000 Datenabfragen von den Arbeitsagenturen in Deutschland im Monat getätigt werden. So ist anzunehmen, dass rund 240.000 Menschen im Jahr durch die Argen auf diese fragwürdige Weise überprüft werden. Ob diese Suche immer zum Erfolg führt, kann bislang nicht beantwortet werden. Der Suchdienst "Yasni" kündigt allerings eine umfassende Auswertung an.

In diversen Hartz IV Foren wurde schon oft berichtet, dass Arge Sachbearbeiter Kenntnisse über die Aktivitäten ihrer ALG II- "Kunden" hatten. In einigen Fällen sind dabei auch Nachteile für den Betroffenen entstanden. Die Bundesagentur für Arbeit hat bislang keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben.

Wir raten dringend davon ab, in Foren den eigenen vollen Vor- und Zunamen zu nennen. Besser eignen sich am Besten Pseudonyme, die nicht auf die eigene Identität schließen lassen. Auch künftige Arbeitgeber nutzen diese Art von Personensuche, um sich umfassend über den Bewerber zu informieren. (20.08.2008)