Wichtige Änderungen bei der Rente ab August 2024

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Im August 2024 traten wichtige Änderungen im deutschen Rentensystem ein. Diese betreffen verschiedene Dinge der Altersvorsorge und haben das Potenzial, die finanzielle Situation vieler Rentner und Rentnerinnen zu verbessern. Im Folgenden werden die wichtigsten Änderungen ausführlich erläutert und analysiert.

Rentenaufschubprämie: Mehr Geld für arbeitende Rentner

Eine der bemerkenswertesten Neuerungen ist die Einführung der Rentenaufschubprämie. Diese Änderung richtet sich an Rentner, die über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus weiterhin berufstätig bleiben möchten.

Was ist die Rentenaufschubprämie?

Die Rentenaufschubprämie soll einen finanziellen Anreiz darstellen, den Renteneintritt hinauszuzögern und stattdessen weiterzuarbeiten.

Laut dem 49-Punkte-Programm der Bundesregierung setzt sich diese Prämie aus der Summe der entgangenen Rentenzahlungen und den eingesparten Beitragszahlungen der Rentenkasse für die Krankenkassenbeiträge zusammen.

Bemerkenswert ist, dass diese Prämie steuerfrei ist, was bedeutet, dass die Rentner den gesamten Betrag behalten können.

Wie hoch ist die Rentenaufschubprämie?

In der Praxis können leicht 20.000 Euro oder mehr zusammenkommen, abhängig von der individuellen Situation und der Dauer des Aufschubs. Dieser Betrag könnte für viele ein bedeutender Anreiz sein, ihre berufliche Tätigkeit fortzusetzen, anstatt in den Ruhestand zu gehen.

Kritische Stimmen zur Rentenaufschubprämie

Obwohl die Prämie für viele attraktiv sein könnte, gibt es auch kritische Stimmen. Einige Experten und Organisationen, wie der VdK, argumentieren, dass diese Maßnahme zu spät kommt und nicht ausreicht, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen.

Zudem bleibt abzuwarten, wie viele Rentner tatsächlich von diesem Angebot Gebrauch machen werden.

Der Grundfreibetrag: Steuererleichterungen für Rentner

Eine weitere wichtige Änderung betrifft den Grundfreibetrag, der angehoben werden soll. Der Grundfreibetrag ist der Betrag, bis zu dem keine Einkommensteuer gezahlt werden muss.

Wie hoch ist der neue Grundfreibetrag?

Derzeit liegt der Grundfreibetrag bei 11.604 Euro pro Jahr. Ab August soll dieser rückwirkend zum 1. Januar auf 11.784 Euro angehoben werden. Diese Erhöhung mag auf den ersten Blick gering erscheinen, doch sie kann für viele Rentner eine spürbare Steuerentlastung bedeuten.

Was bedeutet die Erhöhung des Grundfreibetrags für Rentner?

Durch die Anhebung des Grundfreibetrags werden mehr Rentner von der Steuerpflicht befreit. Das bedeutet, dass sie mehr von ihrer Rente behalten können. Wie viel genau übrig bleibt, hängt von der individuellen Rentenhöhe und den persönlichen Steuerverhältnissen ab.

Im Herbst wird endgültig entschieden, ob diese Erhöhung tatsächlich umgesetzt wird.

Riester-Reform: Neue geförderte private Altersvorsorge

Die Riester-Rente steht schon seit Jahren in der Kritik, da sie als zu teuer und wenig ertragreich gilt. Nun plant die Regierung eine umfassende Überarbeitung dieser Form der privaten Altersvorsorge.

Was ist die Riester-Reform?

Ein zentraler Punkt der Reform ist die Einführung eines persönlichen Altersvorsorgedepots. Hierbei sollen steuerfreie Sparpläne auf ETFs, Fonds, Aktien und Anleihen ermöglicht werden. Die Einzahlungen in diese Depots sollen von der Steuer absetzbar sein, und die Abgeltungssteuer auf Erträge während der Sparphase soll entfallen.

Welche Änderungen bringt die Riester-Reform?

Die bisherige Fördersystematik, die aus einer steuerlichen Förderung über Zulagen und Sonderausgabenabzug besteht, soll beibehalten werden. Diese Neuerungen sollen es attraktiver machen, für das Alter vorzusorgen und dabei von steuerlichen Vorteilen zu profitieren.

Bis Herbst 2024 soll der Gesetzesentwurf für diese Reform stehen.

Zahltag der gesetzlichen Rente für August 2024

Die Rentenzahlungen erfolgen entweder vorschüssig oder nachschüssig. Rentner, deren Rentenanspruch vor dem 1. April 2004 begann, erhalten ihre Augustrente am 31. Juli 2024.

Dieser Tag ist ein Mittwoch und ein regulärer Bankarbeitstag. Für diejenigen, die ihre Rente nachschüssig erhalten, ist der Zahltag für den Monat August 2024 der Freitag, 30. August 2024.

Wohngeld wird erhöht – Anspruch auch bei Rente

Ab 2025 wird das Wohngeld im Schnitt um 15 Prozent (etwa 30 Euro) steigen. Rentnerinnen und Rentner, die eine zu geringe Rente beziehen, können Wohngeld beantragen.

Die Einkommensgrenze liegt bei einer Bruttorente von 1772 Euro. Darüber hinaus wird kein Wohngeld mehr ausbezahlt.

Dies bedeutet, dass auch Rentnerinnen und Rentner, die knapp über der Standardrente von 1620,92 Euro pro Monat liegen, Anspruch auf Wohngeld haben können, sofern sie die übrigen Voraussetzungen erfüllen. Mehr dazu auch hier.

Diese Geburtsjahrgänge können erstmals im August 2024 in Rente gehen

Im August 2024 können mehrere neue Geburtsjahrgänge erstmals Altersrente beziehen:

  • Regelaltersrente: Geburtsjahrgänge vom 2. Juli 1958 bis 1. August 1958 können mit Vollendung des 66. Lebensjahres in Rente gehen, sofern die 5-jährige Wartezeit erfüllt ist.
  • Altersrente für langjährig Versicherte: Geburtsjahrgänge vom 2. Juli 1961 bis 1. August 1961 können mit 63 Jahren und einem Abschlag von 12,6 Prozent in Rente gehen, wenn sie 35 Jahre Wartezeit erfüllt haben.
  • Altersrente für schwerbehinderte Menschen: Versicherte, die zwischen dem 2. November 1962 und 1. Dezember 1962 geboren sind, können mit 61 Jahren, 8 Kalendermonaten und einem Abschlag von 10,8 Prozent in Rente gehen.
  • Altersrente für besonders langjährig Versicherte: Personen, die zwischen dem 2. März 1960 und 1. April 1960 geboren sind, können mit 64 Jahren und 4 Monaten ohne Abschlag in Rente gehen, sofern sie 45 Jahre Wartezeit nachweisen können.