Hartz IV-Wohnkosten: Heidelberg berechnet falsch!

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Kosten für die Unterkunft – Heidelberg zeigt, wie man falsch berechnet

17.07.2017

Die Kosten für die Unterkunft – Heidelberg zeigt, wie man falsch berechnet. Das Nachsehen haben die Betroffenen, denn die müssen aufwendig zur Wehr setzen.

Kosten für Unterkunft und Heizkosten (KdU):
Zusätzlich zu dem einfachen Regelbedarf steht jedem Hartz 4-Leistungsbezieher eine Zahlung für Mietkosten zu, die auch Heiz- und Nebenkosten beinhaltet.

Wieviel KdU stehen mir zu?
Da die Mietpreise in Deutschland je nach Region sehr schwanken, ist eine einheitliche Pauschale für die Miete nicht anwendbar. Jede Kommune macht in der Regel eigene Vorgaben dazu, was einem Hartz 4-Bezieher monatlich an Mietkosten zur Verfügung gestellt wird. Jedes Jobcenter kann selbst entscheiden und lässt somit einen großen Spielraum für Fehler zu.

Wann sind Mietpreise angemessen?
Pauschal gilt eine Spannbreite von 4 EUR pro Quadratmeter (auf dem Land) bis 9 EUR pro Quadratmeter (in Großstädten).

Die Angemessenheit der Wohnkosten entsteht aus mehreren Faktoren. Der örtliche Mietspiegel, die Wohnfläche und die Personen im Haushalt spielen eine große Rolle. Pro Haushalt (1 Person) sind grundsätzlich 50 Quadratmeter vorgesehen. Dabei gibt es die Faustregel, dass für jede weitere Person in dem Haushalt 15 qm Wohnfläche dazu kommen.

Oft werden zur Berechnung alte Mietspiegel hinzugezogen. Bei der aktuellen Mietkostenentwicklung ist es daher für viele nicht möglich, eine „angemessene“ Wohnung zu finden.

Das Beispiel für Mietkostenberechnung in Heidelberg:
In Heidelberg gibt es Abweichungen bezüglich der Wohnungsvoraussetzungen. Statt der 50qm, die einem 1-Mann Haushalt normalerweise zustehen, sind in Heidelberg nur 45qm vorgesehen. Das ist ja schonmal falsch.

Berechnungsgrundlage nicht rechtens
Das Mannheimer Sozialgericht hat nun festgestellt, dass die Berechnung der Stadt nicht nachzuvollziehen ist. Hartz 4-Empfänger sowie auch Rentner wird weniger gewährt als ihnen zusteht.
Zum einen wurde angeprangert, dass die fehlenden 5qm Wohnraum nicht einfach von der Berechnung abgezogen werden können, sondern jedem zustehen. Darüber hinaus sollen die Daten mit denen die Angemessenheit berechnet wurde, nicht zuverlässig sein.

Wie kann man sich wehren?
Da die Jobcenter bei der Berechnung der KdUs sehr oft Fehler machen, ist der Weg zu einer Rechtsberatung oft der einfachste und sicherste Weg sein Recht geltend zu machen. Mehr zu diesem Fall und wie ihr euch gegen Jobcenter-Willkür wehren könnt, erfahrt ihr z.B. hier.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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