Hamburg: Bettelmarsch gegen Armut & Hartz IV

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In Hamburg fand zum fünften Mal der Bettelmarsch statt. Ein Zeichen gegen soziale Kälte & Armut

300 Menschen waren bei dem diesjährigen Bettelmarsch zusammen gekommen, um gegen die wachsende Kälte und die Arbeitsmarktreform Hartz IV zu demonstrieren. Aufgerufen zur der Demonstration hatte die Obdachlosen- und Arbeitslosen Begegnungsstätte "Cafeé mit Herz". Die Anti Hartz 4 & Armut Protest- Demo begann um 11.00 Uhr am Spielbudenplatz in Hamburg St. Pauli und endete am frühen Nachmittag an der Mönckebergstraße.

In dem "Cafeé mit Herz" im Hamburger Stadtreil St. Pauli arbeiten Sozialarbeiter, Ehrenamtliche und Betroffene jeden Tag und setzen sich für die Belange von sozial- benachteiligten ein.

In einem Aufruf hieß es: Der Bettelmarsch richte sich gegen die "Einschnitte ins soziale Netz bis zum Zerfetzen" durch noch mehr Abbau von Arbeitsplätzen und durch Absenkung des Arbeitslosengeldes, Mangel an Ausbildungsplätzen, steigende Jugendarbeitslosigkeit; an die zu erwartenden Folgen der Gesundheitsreform, die Kürzung der Renten, den Abbau von Kindertagesplätzen; an die schrittweise Aufhebung der Lehrmittelfreiheit an den Hamburger Schulen, die Einführung von Studiengebühren; an die drohenden Preissteigerungen durch die Mehrwertsteuererhöhung, die steigenden Mieten, das
verringerte Angebot an Sozialwohnungen.

Bettelmarsch ohne Gründungsmitglied. Ein schwerer menschlicher Verlust
Der Gründer des Begegnungscafe´s und Initiator des Hamburger Bettelmarsches, Holger Hanisch verstarb wenige Tage vor der Demonstration. In einem Nachruf heißt es; "Manch einem Politiker oder Funktionär ging er mit Hilfe der Öffentlichkeit auf die Ner­ven. Kein Senat hat es gern, wenn ihm jeden Herbst mit einem Bettlermarsch aufs Butterbrot geschmiert wird, was sozialpoli­tisch im Argen liegt. Denn Hanisch verband das ka­ritative mit dem politischen Engagement." Das Cafe wird im Gedenken an Holger Hanisch die Arbeit gegen Armut weiterhin aufnehmen.

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