Berlin: Jedes 3. Kind lebt von Hartz IV

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Dramatische Zahlen: Jedes dritte Kind in Berlin ist auf Hartz IV-Sozialleistungen angewiesen

Laut einer Senats-Antwort zu der kleinen Anfrage der Abgeordneten Margrit Barth (Die Linke) ist jedes dritte Kind in der Bundeshauptstadt Berlin auf Hartz IV Leistungen angewiesen. In Zahlen ausgedrückt leben rund 170.000 Kinder unter dem 18. Lebensjahr in sog Hartz IV Haushalten. Allein im Ostberliner Stadtteil "Mitte" leben 13.000 Kinder in Armut. Im Westberliner Stadtteil Neukölln (12.500) sind es fast ebenso viele Kinder, deren Eltern auf das ALG II angewiesen sind. Die größte Gruppe bilden die Alleinerziehenden Mütter und Väter, etwa 79.000 Kinder wachsen mit nur einem Elternteil auf. Besonders schwer trifft es die Familien mit jungen Kindern. Über die Hälfte der Kinder, die in sog Hartz IV-Familien aufwachsen, sind zwischen 0 und 7 Jahre alt. Vor allem Mütter mit kleinen Kindern finden keine reguläre Arbeit auf dem Berliner Arbeitsmarkt. Da helfen auch keine Wowereit Sprüche wie "Berlin ist arm, aber sexy".

Die Jugendpolitische Sprecherin der Partei "Die Linke", Marion Barth, forderte angesichts der steigenden Zahlen mehr Unterstützung für die betroffenen Familien. Es sei "richtig und wichtig" gewesen Beiträge für das Schulessen und den Kindergärten zu senken. Dennoch hat sich die Situation der Kinder nicht verändert.

Erwerbslosenverbände und soziale Gruppen fordern schon seit längerer Zeit eine deutliche Anhebung der ALG II Regelsätze für Kinder. So fordert ein Bündnis aus unterschiedlichen sozialen und gesellschaftlichen Gruppen einen Regelsatz von minimum 500 Euro für jedes Kind und jeden Erwachsenen. Dies sei die einzige Maßnahme, um die Kinder ausreichend zu unterstützen. Bei dem derzeitigen Regelsatz ist eine Mangelernährung nicht mehr auszuschließen. (12.08.2009)