Wie eine kleine Anfrage an die Bundesregierung ergab, müssen ein Drittel aller Rentner, die 45 Jahre gearbeitet haben, in Deutschland mit einer Rente unter dem Hartz IV Niveau auskommen. Die Renten liegen damit unterhalb der Armutsschwelle.
Wenn die Arbeitsjahre sich im Alter nicht auszahlen
Fast ein Drittel, also 6,3 Millionen Menschen haben nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 2019 sozialversicherungspflichtig in Vollzeit gearbeitet und weniger als 2.650 Euro Brutto verdient.
Ihnen droht eine Rente auf Grundsicherungsniveau, unter 1.200 Euro Brutto monatlich. Abzüglich Kranken- und Pflegeversicherung bleiben etwa 1.100 Euro.
Am stärksten betroffen sind Angestellte in eigentlich systemrelevanten Branchen wie den Kranken-, Altenpflege-, Rettungsdienst und Hebammen, Bereichen Verkehr und Logistik, Einzelhandel, Gastronomie und Baugewerbe. Teilzeitkräfte und Menschen die nicht durchgängig erwerbstätig waren, wurden gar nicht erst erfasst.
Kein Wunder also, dass während der Corona-Krise tausende Kranken- und Altenpfleger aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen und -löhne aus Deutschland abgewandert sind.
Forderung nach höherem Mindestlohn und Mindestrente
„Das ist das Gegenteil von Anerkennung der Lebensleistung“, sagte Dietmar Bartsch (Die Linke). Die Löhne müssten erhöht und das Rentenniveau wieder auf ein früheres Level angehoben werden.
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Der Paritätische Wohlfahrtsverband bezeichnete die Zahlen als „wirklich erschreckend“ und fürchtet eine „Lawine der Altersarmut“. Darum müsse das Rentenniveau wieder auf 53 Prozent angehoben werden und eine Mindesrente umgesetzt werden, die unabhängig von den Einzahlungsjahren gezahlt werde.
SPD und CDU verwiesen auf die Grundrente, die dieses Jahr eingeführt wurde. Doch die richtet sich nach Rentenanrechnungsjahren und kommt vielen überhaupt nicht zu Gute.
Peter Weiß (CDU) schlug vor, den arbeitgeberfinanzierten Zuschuss zu einer betrieblichen Altersversicherung für Geringverdiener verpflichtend zu machen. Eine nachhaltige Verbesserung wäre dies jedoch nicht. Lediglich eine Verlagerung des Problems. Bild: Dream-Emotion / AdobeStock
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