Für den überwiegenden Teil der Rentner reicht die Rente nicht für ein vernünftiges Leben. Sie müssen sich vieles vom Mund absparen und kommen trotzdem kaum über die Runden.
Von diesem “geheimen” Trick können jetzt viele der Rentner profitieren, auf die die Konstellation, die wir aufzeigen, zutrifft.
Mit den beiden Szenarien, die wir hier vorstellen, ist es ganz legal möglich am Ende des Monats mehr Geld auf dem Konto zu haben.
99,99% Rente Szenario 1
Die Option, eine 99,99% Rente zu beantragen, ist besonders interessant für Personen, die neben dem Rentenbezug weiterhin arbeiten möchten oder dies zumindest planen.
Wenn Sie nach Ihrem regulären Rentenalter, das für alle ab 1964 Geborenen bei 67 Jahren liegt, weiterarbeiten, erhalten Sie für jeden Monat zusätzlich 0,5% mehr Rente.
99,99% Rente Szenario 2
Alternativ können Sie bereits ab 63 Jahren in Rente gehen und bis zum regulären Renteneintrittsalter weiterarbeiten.
In diesem Fall erhalten Sie Ihre Rente mit einem Abschlag und zusätzlich Ihr reguläres Arbeitseinkommen.
Der Vorteil der 99,99% Rente
Es gibt einen entscheidenden Vorteil, auf 0,01% Ihrer Rente zu verzichten: Sie behalten Ihren Anspruch auf Krankengeld auch während des Rentenbezugs.
Bei einer 100% Rente entfällt dieser Anspruch, und Sie erhalten kein Krankengeld mehr, wenn Sie länger als sechs Wochen krank sind.
Das bedeutet, dass Sie nur noch Ihre Rente bekommen, was bei einer Kalkulation mit Ihrem normalen Einkommen problematisch sein kann.
Unabhängige Rentenberater bestätigen das Vorgehen
Unabhängige Rentenberater bestätigen, dass dieser Trick oft genutzt wird, um das Einkommen zu erhöhen. Eine gesundheitlich angeschlagene Person kann in Frührente gehen, aber zunächst weiterarbeiten.
Sie erhält sowohl Rente als auch Arbeitsentgelt. Wenn die Person nach einigen Wochen oder Monaten krankgeschrieben wird, erhält sie nach sechs Wochen das volle Krankengeld und zusätzlich die Rente.
Dadurch erhöht sich das Gesamteinkommen im Vergleich zum Erwerbsleben.
Voraussetzungen und moralische Aspekte
Damit dieses Vorgehen funktioniert, muss die Arbeitsunfähigkeit erst nach dem Rentenbeginn eintreten. Bei einer Arbeitsunfähigkeit vor oder bei Rentenbeginn ist das nicht möglich.
Natürlich gibt es moralische Bedenken, da jedoch viele Menschen über 60 Jahre nicht mehr wirklich arbeitsfähig sind und weiterhin arbeiten müssen, weil das Geld sonst nicht reicht, ist es eine legitime Möglichkeit ihr karges Einkommen zu ergänzen.
Dieser Trick kann hier wirklich hilfreich sein. Es ist jedoch wichtig, dieses Vorgehen mit einem unabhängigen Rentenberater abzustimmen und nicht nur aufgrund von Informationen aus diesem Artikel zu handeln.
- Über den Autor
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Carolin-Jana Klose ist seit 2023 Autorin bei Gegen-Hartz.de. Carolin hat Pädagogik studiert und ist hauptberuflich in der Gesundheitsprävention tätig. Ihre Expertise liegt im Sozialrecht, Gesundheitsprävention sowie bei gesellschaftspolitischen Themen. Sie ist aktiv in der Erwerbslosenberatung und engagiert sich politisch für Armutsbetroffene.