Rente nach nur 5 Jahren Beiträgen – Wie hoch ist sie dann?

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Anspruch auf eine gesetzliche Rente erhalten diejenigen, die mindestens fünf Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Diese Grenze ist nicht hoch, allerdings ist auch die Rente nach einer so kurzen Versicherungszeit nicht üppig.

Was fällt unter Wartezeit?

Für diese mindestens fünf Jahre Wartezeit werden nicht nur die Beiträge wahrend der Erwerbszeit angerechnet, sondern auch viele andere Zeiten, darunter solche, in denen die Betroffenen keine Rentenbeiträge leisten konnten.

Frewillige Beiträge werden ebenso gezählt wie Zeiten mit Krankengeld, Arbeitslosengeld oder Übergangsgeld. Kindererziehung wird in der ersten drei Lebensjahren angerechnet, und in bestimmten Situationen auch bis zu zehnten Lebensjahr.

Pflege von Angehörigen zählt ebenfalls als Wartezeit – allerdings nur, wenn diese nicht erwerbsmäßig betrieben wird.

Außerdem gelten Ersatzzeiten für die Mindestversicherungszeit. Darunter fällt politische Verfolgung in der DDR.

Gibt es eine Mindestrente?

Dass mindestens fünf Jahre Wartezeit vorhanden sein müssen, um überhaupt eine Rente zu beziehen, bedeutet nicht im Gegenzug eine Mindesthöhe der Rente. Eine solche existiert in Deutschland nämlich nicht.

Die Rente ist vielmehr ein Umschlagssystem, das sich nach der Höhe der eingezahlten Beiträge bemisst. Die Rentenbeiträge werden nach Prozenten vom Einkommen berechnet, und das bedeutet: Je höher das Einkommen ist, desto höher wird auch die zu erwartende Rente.

Ein Rentenpunkt pro Durchschnittsjahr

Für jedes Jahr, in dem sie exakt soviel verdienen wie der Rentendurchschnitt beträgt, bekommen Sie genau einen Rentenpunkt. 2024 liegt dieses Bruttojahresentgelt im Schnitt im Westen vermutlich bei 45.358 Euro, und im Osten bei 44.732 Euro.

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Wieviel Rente gibt ein Rentenpunkt?

Ein Rentenpunkt beträgt seit Juli 2024 in Deutschland 39,32 Euro. Wenn Sie jetzt fünf Jahre Wartezeit nachweisen, und in diesen fünf Jahren jeweils einen Rentenpunkt erhielten, dann steht Ihnen eine monatliche Rente von 196,60 Euro zu.

Niedrige Rente – Was bedeutet das?

Mit fünf Beitragsjahren haben Sie also zwar Anspruch auf eine Altersrente, diese fällt aber bei einem Durchschnittsverdienst derart niedrig aus, dass sie auf keinen Fall zum Leben ausreicht.

Was haben Sie also nach Eintritt des Regelalters für Möglichkeiten außer der zu arbeiten, bis Sie umfallen?

Die Grundsicherung im Alter

Grundsicherung im Alter können Sie als bedürftiger Mensch in Anspruch nehmen, wenn Sie die Regelaltersgrenze erreicht haben. Sie müssen zudem in Deutschland leben.

Diese Grundsicherung entspricht den Regelungen der Sozialhilfe. Ein Unterschied ist allerdings, dass erst dann auf das Einkommen der Kinder oder Eltern zurückgegriffen wird, wenn dieses über 100.000 Euro pro Jahr beträgt.

Einen Anspruch auf Grundsicherung im Alter haben Sie, wenn Hilfebedürftigkeit vorliegt. Diese liegt vor, wenn Sie mit eigenem Einkommen und dem Einkommen des Partners nicht den Lebensunterhalt finanzieren können.

Wenn Sie im Alter nur auf die Durchschnittsrente nach einer Mindestversicherungszeit angewiesen sind (mit, über den Daumen gepeilt, 200,00 Euro pro Monat), dann fallen Sie auf jeden Fall unter die Grundsicherung im Alter.