Hartz IV-Bezieherin kippt Möbel vors Jobcenter

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Protestaktion einer Hartz IV-Bezieherin gegen schlechte Behandlung im Jobcenter

08.06.2015

Eine 43-Jährige Hartz IV-Bezieherin kippte er letztes Hab und Gut vor dem Jobcenter in der Hafenstr. in Saarbrücken ab. Die Frau wollte damit gegen die schlechte Behandlung im Jobcenter protestieren.

Verschimmelte Möbel vor dem Jobcenter entsorgt
Die Frau verlor vor einem Jahr ihren Job und ist auf Hartz IV angewiesen. Da sie zudem verschuldet ist, zog sie mit ihrem Sohn in ein kleines Zimmer bei Freunden. Eine eigene Unterkunft kann sie sich angesichts ihrer finanziell angespannten Lage nicht leisten. Da sie früher in einer größeren Wohnung lebte, musste sie ihre Möbel, die nicht in das kleine Zimmer passen, in einer Garage einlagern, für die zusätzliche Kosten anfielen. Nachdem die Garage aufgrund ausbleibender Mietzahlungen gekündigt wurde, entschied sich die 43-Jährige zu der Protestaktion.

Sie lud die mittlerweile zum Teil angeschimmelten Möbel – die Garage war feucht – in einen LKW und kippe diesen vor dem Jobcenter in der Hafenstr. ab. Damit wollte sie auf ihre schwierige Situation aufmerksam machen, denn bisher hatte sie kaum Hilfe von der Behörde erhalten. Aus Zwang in eine wesentlich kleinere Unterkunft zu ziehen, wurde ihre zuvor noch gutes Mobiliar nach und nach unbrauchbar. Das Jobcenter bezahlt diesen Verlust nicht. Auch die Einlagerung muss vom Regelsatz bestritten werden, was unmöglich ist.

Hartz IV-Bezieherin könnte hohe Geldstrafe drohen
Die Möbel versperrten die Straßen vor dem Jobcenter vollständig. Die Jobcenter-Mitarbeiter, die das Ganze aus ihren Fenstern beobachteten, riefen die Polizei. Diese nahmen die Personalien der Frau auf und ließen sie danach wieder gehen. Der Zentrale kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) beseitigte die Möbel währenddessen. Auf die Hartz IV-Bezieherin könnte nun eine eine hohe Strafe zukommen. Zudem muss sie für die Straßenreinigung aufkommen. (ag)