Umfragestudie: Beinahe jedem 3. Erwerbslosen fehlen finanzielle Mittel für ein vollwertiges Essen
Etwa jedem 3. Bezieher von Hartz IV Leistungen fehlt laut einer Studie ausreichend Geld für regelmäßige und vollwertige Mahlzeiten. Das ergeht aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes, die die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann anforderte.
769.000 Menschen betroffen
Laut den Daten konnten sich 30,3 Prozent der Bezieher von Grundsicherungsleistungen nicht jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch, Fisch oder gleichwertigen vegetarischen Nahrungsmitteln finanziell leisten. Laut Studienergebnisse sind von der unzureichenden Versorgung etwa 769.000 Menschen betroffen. Die Daten stammen allerdings aus dem Jahre 2018, wie das Bundesamt mitteilte. Zu diesem Thema liegen noch keine neueren Auswertungen vor.
Hartz IV Zuschlag während der Corona-Krise
Angesichts dieser alarmierenden Erkenntnisse forderte Linken-Abgeordnete Zimmermann im Zeichen der Corona-Krise einen Mehrbedarfszuschlag, damit sich auch Hartz IV Beziehende gesund und vollwertig ernähren können. Denn innerhalb der Krise ist die Lage besonders dramatisch.
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“Viele Tafeln mussten schließen und die Versorgung von armen Menschen, die besonders von der Krise betroffen sind, mit Lebensmitteln einstellen”, berichtet die Sozialexpertin. Die Linken fordern daher eine zeitweise Aufstockung der Regelleistungen um 200 EUR pro Person und Monat. Nur so könnten sich “erwerbslose Menschen angemessen mit Lebensmitteln versorgen”, sagt Zimmermann.
Neben der Linken fordern Sozialverbände, die Tafeln Deutschland und die Kirchen einen Sonderzuschlag während der Corona-Krise. Bislang hat die Bundesregierung Petitionen und Aufrufe dieser Art ignoriert.
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