Bürgergeld: Geradezu “albernde” Erhöhung der Unterkunftskosten in Essen

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Die Mieten steigen und steigen. Gerade wer sich als Bürgergeldempfänger eine neue Wohnung suchen muss, wird kaum eine finden, die den kommunalen Richtwerten der Jobcenter entspricht. Eine geradezu “albernde Erhöhung” der Richtwerte für Mietkosten wurde jetzt in Essen umgesetzt.

Mieten steigen und steigen

Die Wohnkosten in Essen steigen und steigen wie fast überall. Seit September 2022 hat allerdings die Kommune in Essen nicht reagiert.

“Die Entwicklung der Wohnkosten seitdem wurde leider ignoriert. Jetzt erfolgt wohl nur eine geradezu albern geringe Erhöhung”, empört sich Carsten Dams, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Sozialrecht aus Essen.

Nur einen Euro mehr

Ab März 2024 wird geradeeinmal einen Euro mehr zugebilligt. Bisher musste eine Einzelperson höchstens 435,00 € brutto/kalt, das heißt Grundmiete plus Betriebskosten, jedoch exklusive Heizkosten, Miete zahlen.

Von nun an steigt dieser Betrag auf 436,00 €. Diese Anpassung betrifft jeden, der Bürgergeld-Leistungen bezieht und eine reduzierte Miete zahlt, einschließlich der Fälle nach einem „nicht genehmigten“ Umzug, wenngleich die Erhöhung nicht immer in voller Höhe anfällt.

Tabelle Höhe der Unterkunftskosten in Essen

In der folgenden Tabelle können Leistungsbeziehende aus Essen sehen, wie viel Miete seitens des Jobcenters nun zugesprochen werden:

Unterkunftskosten Bürgergeld
Bruttokaltmiete
Berechtigte in Bedarfsgemeinschaft ab dem 01.09.2022 ab dem 01.03.2024
1 Person 435,00 Euro 436,00 Euro
2 Personen 547,95 Euro 549,25 Euro
3 Personen 680,00 Euro 681,60 Euro
4 Personen 819,85 Euro 821,75 Euro
5 Personen 971,30 Euro 973,50 Euro
6 Personen 1.066,80 Euro 1.069,20 Euro
7 Personen 1.155,70 Euro 1.158,30 Euro

Warum hat das Jobcenter noch nicht informiert?

Süffisant sagt der Anwalt dazu: “Die Stadt Essen wird das, wenn sie gelegentlich Zeit findet sich um die Belange Leistungsberechtigter zu kümmern, bestätigen.” Die Stadt Essen könnte höhere Unterkunftskosten zahlen, aber das will sie nicht, kritisiert Dams.

Wer von einer Kürzung der Unterkunftskosten betroffen ist, kann sich kostenfrei durch den Anwalt Carsten Dams beraten lassen.

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