49-Euro-Ticket: Dann zahlen Schüler, Studenten und Bürgergeld-Bezieher weniger

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Im Januar 2023 wurde das Deutschlandticket für 49 Euro beschlossen. Auch wenn das sog. 49-Euro-Ticket eine deutliche Entlastung zum Beispiel für Pendler sein wird, können sich zum Beispiel Bürgergeld/Sozialhilfe Bezieheende, Rentner, Studenten und Schüler das vergünstigte Ticket dennoch nicht leisten können. Es wird allerdings in manchen Regionen auch Vergünstigungen geben.

49-Euro-Ticket startet am 1. Mai

Nach dem das 9-Euro-Ticket ein voller Erfolg war, soll nun das 49 Euro Ticket zum ersten Mai 2023 starten. Allerdings deckt der Bürgergeld-Regelbedarfsposten “Verkehr” nicht die Anschaffungskosten ab. Die Regelleistungen des Bürgergeldes sehen für den Posten “Verkehr” gerade einmal 45,02 € (8,9 %) vor. Darin enthalten sind beispielsweise auch die Anschaffung und der Unterhalt eines Fahrrades.

Arbeitgeber zahlen manchmal ein Jobticket

Einige Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern ein sog. Jobticket an. Die Regelungen sehen vor, dass Arbeitgeber das Deutschlandticket als Jobticket anbieten können. Für Arbeitnehmer bedeutet dies, dass sie jeweils deutlich weniger für das 49-Euro-Ticket zahlen.

Arbeitnehmer zahlen weniger bei Jobticket

Übernimmt das Unternehmen mindestens 25 Prozent, gewährt der Staat einen weiteren Rabatt von 5 Prozent. Diese Regelung gilt allerdings zunächst nur bis Ende 2024. Dann zahlt ein Arbeitnehmer statt 49 Euro nur noch 34,30 Euro im Monat. Damit, so NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, soll das Deutschlandticket “für Arbeitgeber und Arbeitnehmer hochattraktiv werden”.

Bund überläst Kommunen, ob sie ein Sozialticket anbieten

Einige Kommunen bieten ein Sozialticket für Bürgergeldempfänger an, doch das ist Sache der Kommunen und wird auch nur von diesen geregelt. Zudem ist das Ticket nur für den regionalen Bus- und Straßenbahnverkehr vorgesehen. Eine überregionale Nutzung des Regionalverkehrs ist bei diesen Sozialtickets nicht vorgesehen.

In Bayern zahlen Studenten und Auszubildende weniger

Das Land Bayern hat angekündigt, zusätzlich zum Deutschlandticket ein vergünstigtes Ticket für Auszubildende, Studierende und Freiwilligendienstleistende anzubieten. Das Ticket soll nur 29 Euro pro Monat kosten. Der Start ist allerdings erst für den 1. Oktober geplant. Schüler sollen nicht profitieren. Zumindest sieht das aktuelle Projektpapier das nicht vor. Wie es mit dem Semesterticket für Studenten weitergeht, ist noch unklar.

Die Länder Niedersachsen, Saarland und Mecklenburg-Vorpommern planen die Einführung eines 29-Euro-Tickets. Davon sollen allerdings nur Jugendliche profitieren.

In Hessen zahlen Bürgergeld- und Wohngeld-Plus Bezieher weniger

Für Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld, Wohngeld-Plus und Sozialhilfe sieht es derzeit bundesweit eher mau aus. Lediglich das Land Hessen hat konkret angekündigt, ein vergünstigtes Sozialticket für Sozialhilfeempfänger und Geringverdiener herauszugeben.

Es soll 31 Euro im Monat kosten. Start des Sozialtickets ist der 1. Mai 2023. Allerdings soll das Ticket dann nur für das Bundesland selbst gelten. Sobald die Landesgrenzen überschritten werden, gilt wieder das reguläre Ticket für 49 Euro.

9-Euro Ticket noch bis April in Berlin

In Berlin wurde das 9-Euro-Ticket bis Ende April 2023 verlängert. Danach soll es wieder ein Sozialticket für 27,50 Euro geben. Das Ticket gilt dann allerdings nur bis zur Stadtgrenze Berlins.

Immerhin wollen mindestens drei weitere Bundesländer prüfen, ob sie das 49-Euro-Ticket für Jugendliche oder Bürgergeld-/Sozialhilfeempfänger vergünstigt anbieten. Bremen, Hessen und das Saarland haben dies beschlossen.

Sozialverband fordert deutschlandweites Sozialticket

Bundesweit hatten u.a. der Paritätische Gesamtverband und der Bundesverband der Verbraucherzentralen einen Sozialtarif gefordert, da Bürgergeld (Hartz IV)-Empfänger sonst nicht von dem geplanten “Deutschlandticket” profitieren würden.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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