Nach dem Mordfall im Jobcenter Neuss: Gesucht wird die deutsche Fabienne
19.10.2012
Fabienne ist eine Mitarbeiterin der Agentur fรผr Arbeit in Frankreich, die nicht mehr mitspielte bei der frรถhlichen (und von der Politik gewollten) Bekรคmpfung der Arbeitslosen โ statt der Arbeitslosigkeit. Zuerst anonym begann sie eine Enthรผllungsgeschichte รผber das Leiden der Arbeitssuchenden, wie auch der Berater, zu schreiben. Aus ihren erzรคhlten Geschichten wird ein Buch, welches den Alltag, die Innenwelt einer Behรถrde schildert. Spรคter erst stellt sie ein Buch zusammen das zeigt, wie Statistiken gefรคlscht werden, wie Leute mutwillig von der Unterstรผtzungsliste gestrichen und รถffentliches Geld verschwendet wird.
Das Buch stรถรt auf Interesse, ein Leser: "Wir erleben heute eine Hierarchie, die vollkommen der Politik untergeordnet ist, die Maรnahmen erzwingt, um radikal die Zahlen zu senken. Gleichzeitig Prรคmien vergibt fรผr die Gangster." So ist einiges in Bewegung gekommen. Gewerkschaften haben das aufgegriffen und Beschรคftigte haben sich geweigert, Arbeitsuchende aus den Listen zu streichen oder Sanktionen zu verhรคngen. Es formierte sich eine soziale Dynamik: "Nein das machen wir nicht mehr mit!" Weder Arbeitsuchende noch Beschรคftigte der ANPE sind verantwortlich fรผr den Zustand des Arbeitsmarktes und fรผr die wachsende Prekarisierung. Wir sind mit den Arbeitsuchenden solidarisch. Nur: Wo ist die deutsche Fabienne? Und wo bleiben die deutschen Gewerkschaften?
Aktion Fabienne
Diese Aktion startete zu Beginn des Jahres 2008. Sie bekommt keine Zeit- sondern eine Zielvorgabe, so ein klein wenig franzรถsische Verhรคltnisse auch in Deutschland.
Fabienne, ein Beispiel aus Frankreich, wie eine Mitarbeiterin der Agentur fรผr Arbeit Frankreich nicht mehr mitspielte. Zuerst anonym, spรคter offen entstand eine soziale Dynamik "Nein das machen wir nicht mehr mit!" Im Ergebnis ein Buch, die Erklรคrung zur beruflichen und bรผrgerlichen Ethik von Sud ANPE (Gewerkschaft in der Agentur fรผr Arbeit).
Wir, die Initiative fรผr soziale Gerechtigkeit Gera, mรถchten auch in Deutschland neue Formen der Verstรคndigung der Lohnabhรคngigen, egal ob mit oder ohne Arbeit entstehen lassen. Ein Ergebnis, wir nehmen den Druck vom Kessel, sowohl fรผr die Betroffenen wie fรผr die Mitarbeiter! Wir hoffen, dass sich viele an der Suche beteiligen, denn schon der Weg ist ein Teil der Aktion:
1. die deutsche Fabienne zu finden, wenn nicht wรคre die einzige Empfehlung auswandern,
2. eine รคhnliche Erklรคrung zur beruflichen und bรผrgerlichen Ethik fรผr die Bundesagentur fรผr Arbeit und die ALG II Behรถrden zu schaffen. (Abschreiben ausdrรผcklich erwรผnscht)
3. die Gewerkschaften zum mitmachen zu bewegen, ist dies doch ein Betรคtigungsfeld z.B. fรผr ver.di, den DGB und die anderen Mitgliedsgewerkschaftenโฆ(Kontakt: Thomas Elstner, Initiative fรผr soziale Gerechtigkeit Gera ISG e.V, DGB, Berliner Str. 147-149 07545 Gera)