Unmut über Studiengebühren

Lesedauer 2 Minuten

Studiengebühren: Hochschulen und Studierende äußern Unmut

Der Unmut über Studiengebühren ist groß. Dies mussten auch die Mitglieder des Ausschusses für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des nordrhein-westfälischen Landtages bei der heutigen Anhörung in Düsseldorf erfahren. Viele der eingeladenen Organisationen formulierten in scharfer Form ihre Kritik am Gesetz zur Sicherung der Finanzierungsgerechtigkeit im Hochschulwesen. Die Bandbreite der Kritik reichte dabei von der fehlerhaften Verwendung, über den Rückgang der Landesmittel für die Hochschulen bis hin zu den abschreckenden Effekten der Studienbeitragsdarlehen, die laut Minister Pinkwart eigentlich die Sozialverträglichkeit der Gebühren herstellen sollen. Letztgenannter Punkt ist insbesondere für das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) das maßgebliche Argument für eine Wiederabschaffung der Gebühren.

Der Rückgang der Studierendenzahlen zum Wintersemester ist ein klares Zeichen dafür, dass auch Darlehensmodelle die Abschreckungseffekte der Gebühren nicht minimieren, machte der anwesende Vertreter des ABS, André Schnepper, in der Anhörung deutlich. Sollte das Gesetz nicht zurückgenommen werden, so wird sich die Schere zwischen der Zahl der Studienberechtigten und den tatsächlichen Studienanfänger in den nächsten Jahren weiter öffnen.“

Viele werden ganz auf ein Studium verzichten. Denn nicht jedem oder jeder Studierwilligen ist es möglich für ein Studium in ein gebührenfreies Bundesland zu wechseln, gibt Schnepper angesichts der steigenden Studienanfängerzahlen in den neun Bundesländern ohne Studiengebühren zu Bedenken.

Zu der Aussage von Minister Pinkwart, die Landeszuschüsse für die Hochschulen würden bis 2010 in der jetzigen Höhe garantiert, stellt Schnepper zudem klar: Selbst wenn die Landeszuschüsse für alle Hochschulen in ihrem derzeitigen Umfang für die nächsten zwei Jahre garantiert wären, würde dies aufgrund der Inflation trotzdem einer Kürzung der Landesgelder gleichkommen. Darüber hinaus muss man bedenken, dass bereits heute einige Hochschulen, wie etwa Siegen oder auch Wuppertal weniger leistungsbezogene Mittel erhalten.“

Dies führt dazu, dass beispielsweise das Kompetenzzentrum für berufsorientierte Studien an der Universität Siegen, das in den Studienordnungen der neuen Bachelorstudiengänge als wesentliches Element vorgesehen ist, komplett aus Studiengebühren finanziert werden muss, führt Schnepper weiter aus. Wenn durch die Umstellung auf Bachelor und Master alte durch neue Strukturen ersetzt werden, handelt es sich hierbei mitnichten um eine Verbesserung der Lehre. (28.02.2008)