Studiengebühren: Uni Münster Gebührenfrei

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Münster: Wir sind der Zeitgeist: Universitaet Muenster bleibt "Eintritt frei"

Gemeinsame Presserklaerung des Aktionsbuendnis gegen Studiengebuehren (ABS) und des freien Zusammenschluss der studentInnenschaften (fzs)

Die Senatssitzung der Universitaet Muenster, auf der gestern, am 16.Januar, ueber die Einfuehrung von Gebuehren beschlossen werden sollte, wurde von Studierenden gestuermt und in Folge dessen die Sitzung ohne Beschluss abgebrochen.
"Dieser Tag hat die Wut und Entschlossenheit der Studierenden gezeigt. Dieser Tag hat gezeigt: Der Muensteraner Senat kann gegen den Willen der groessten Statusgruppe der Universitaet keine Entscheidungen durchsetzen. Nicht nur zeigen alle bisher erhobenen Daten, dass Studiengebuehren sozial selektiv wirken und viele Studierwillige vom Hochschulzugang ausschliessen, zusaetzlich stellen Gebuehren keine Moeglichkeit dar, die Unterfinanzierung der Hochschulen zu beheben. Die chronische Unterfinanzierung der Hochschulen wird sich perspektivisch sogar verschaerfen." Fredrik Dehnerdt, Geschaeftsfuehrer Aktionsbuendnis gegen Studiengebühren.

Ungefaehr 2000 Studierende folgten dem Aufruf des AStA und nahmen an einer Vollversammlung teil, bei der ueber die drohende Einfuehrung diskutiert wurde. Es wurden Solidaritaetsadressen von vielen Organisationen und aus vielen Staedten vorgetragen. Die im Anschluss stattfindende Senatssitzung sollte nach dem Willen der Rektorin nicht oeffentlich stattfinden. Um dies durchzusetzen, hat die Rektorin, Frau Ursula Nelles, eine Sicherheitsfirma beauftragt, die mit mehreren Sicherheitsleuten den Senatssaal sicherte.

"Gebuehren sind und bleiben unsozial. Demokratie" so scheint es – ist, wenn allein die mitreden duerfen, die die gewuenschte Meinung vertreten "der Rest wird ausgesperrt. Aber: Wer so denkt und handelt, sollte keine Meinung vertreten, – sondern abtreten!" Christiane Schmidt, Geschaeftsfuehrerin Aktionsbuendnis gegen Studiengebuehren

Im Anschluss an die Vollversammlung gelang es den Studierenden, die Kette der Sicherheitsleute zu ueberwinden und mit mehreren Hundert Studierenden in den Senatssaal zu gelangen. Auch die anrueckende Polizei tat der Entschlossenheit keinen Abbruch. Nachdem sich die Rektorin zuerst nicht zeigte, erschien sie, um die Sitzung abzubrechen. Auf der im Anschluss stattfinden Demonstration brachten mehrere Hundert Studierende ihre Freude ueber die eigene Entschlossenheit zum Ausdruck.

"Wir halten ueber diesen Tag hinaus fest: Kein Senat muss wider besseren Wissens Gebuehren einfuehren! Wir werden auch die kommenden Senatssitzungen begleiten. Wir fordern: Ein angemessenes Mitspracherecht der Studierenden sowie das eindeutige Votum der Senatsmitglieder, keine Gebuehren einzufuehren." Katharina Binz, Mitglied im Vorstand des fzs. Somit bleibt Muenster vorerst eine der wenigen gebuehrenfreien Hochschulen in Nordrhein-Westfahlen. (19.01.07)

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