OECD-Studie bestaetigt Gebuehrengegner
Studiengebuehren lassen Deutschland im internationalen Vergleich weiter zurueck fallen
Die gestern von der OECD veroeffentlichte Studie geht mit der deutschen Bildungspolitik hart ins Gericht. So weisen die Verfasser unter anderem darauf hin, dass der Bildungserfolg eines Menschen in Deutschland immer noch von seiner sozialen Herkunft abhaengt. Der Anteil der Akademikerkinder, die einen Hochschulabschluss erwerben, ist laut Studie 2,2 mal so hoch wie es ihrem Anteil an der Bevoelkerung entspricht. In anderen europaeischen Laendern spielt dagegen die soziale Herkunft der Eltern laengst keine Rolle mehr fuer den Bildungserfolg junger Menschen. Die nun erschienene OECD-Studie belegt somit endgueltig, dass Studiengebuehren gerade Menschen aus bildungsfernen Schichten von einem Studium abschrecken, macht Andre Schnepper, Bundesgeschaeftsfuehrer des Aktionsbuendnisses gegen Studiengebuehren (ABS) deutlich. „Die OECD-Studie bestaetigt insofern lediglich die 18. Sozialerhebung des deutschen Studentenwerkes.“
Diese kam vor kurzem zu dem Ergebnis, dass der Anteil der Studierenden aus den unteren sozialen Schichten in den letzten Jahren noch einmal zurueckgegangen ist. Waehrend 2003 noch 26 von 100 Kindern aus diesen Schichten den Weg an die Hochschule fanden, waren es im Jahre 2006 nur noch 23 von 100“, fuegt Rene Held, ebenfalls ABS-Bundesgeschaeftsfuehrer hinzu.
Dies hat, so die OECD-Studie, beispielsweise zur Folge, dass in Deutschland, die ausscheidenden Lehrerinnen und Lehrer nicht in ausreichender Zahl durch junge Hochschulabsolventen ersetzt werden koennen. Gerade aber junge, gut ausgebildete Paedagoginnen und Paedagogen sind die Grundvoraussetzung fuer eine Verbesserung des deutschen Bildungssystems, so Schnepper. An Hand der nun veroeffentlichten Studie wird ersichtlich, dass das von der Bundesregierung formulierte Ziel, 40 Prozent eines Jahrgangs an die Hochschulen zu bringen, durch die Einfuehrung von Studiengebuehren in weite Ferne rueckt.“
Nur eine staatliche Finanzierung, die sich an den Beduerfnissen der Hochschulen orientiert, kann den Mangel an Akademikerinnen und Akademiker beheben, schlussfolgert Held. (ABS, 19.09.07)
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