Schwerbehinderung: Bearbeitungszeit für einen Schwerbehindertenausweis verkürzen

Lesedauer 2 Minuten

Die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises ist in Deutschland oft mit langen Wartezeiten verbunden. Es kann derzeit bis zu einem halben Jahr dauern, bis ein Antrag bearbeitet wird.

Diese Verzögerung stellt vor allem für jene eine große Belastung dar, die dringend auf den Schwerbehindertenstatus angewiesen sind, beispielsweise um eine vorgezogene Altersrente zu beantragen.

Doch es gibt Möglichkeiten, diese Bearbeitungszeit erheblich zu verkürzen. In diesem Beitrag wird erläutert, wie dies möglich ist und was dabei berücksichtigt werden sollte.

Warum dauert die Bearbeitung eines Schwerbehindertenausweises so lange?

Die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises ist ein komplexer Prozess.

Jede angegebene Erkrankung oder Beeinträchtigung muss vom zuständigen Landesamt für soziale Dienste überprüft werden.

Dies erfordert oft die Einholung von Stellungnahmen der behandelnden Ärzte und die gründliche Prüfung der medizinischen Unterlagen.

Diese aufwendigen Prüfungen führen zu den langen Bearbeitungszeiten.

Wie kann man die Bearbeitungszeit verkürzen?

Ein entscheidender Tipp zur Verkürzung der Bearbeitungszeit besteht darin, sich bei der Antragstellung auf die schwerwiegendste Erkrankung zu konzentrieren, bestätigt auch der Sozialverband SoVD Deutschland.

Insbesondere bei Krebserkrankungen kann dies die Bearbeitungszeit erheblich reduzieren. Diese ernsthafte Krankheit, führt fast immer zu einem Grad der Behinderung (GdB) von 50, der zu einem Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis führt.

Lesen Sie auch:

Weglassen weiterer Erkrankungen im Antrag

Es mag zunächst widersprüchlich klingen, doch es ist ratsam, andere gesundheitliche Beeinträchtigungen im Antrag vorerst nicht anzugeben.

Jede zusätzliche Erkrankung verlängert die Bearbeitungszeit, da jede einzelne medizinisch überprüft werden muss.

Wer seinen Antrag auf die Krebserkrankung fokussiert, kann die durchschnittliche Bearbeitungszeit von sechs Monaten auf wenige Wochen reduzieren.

Dies ist besonders wichtig für Betroffene, die den Schwerbehindertenstatus dringend benötigen.

Welche Vorteile bietet der Schwerbehindertenausweis?

Der Schwerbehindertenausweis bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Dazu gehören unter anderem:

  • Verbesserter Kündigungsschutz: Schwerbehinderte Menschen haben einen besonderen Schutz vor Kündigungen, was in unsicheren Arbeitsverhältnissen von großem Vorteil sein kann.
  • Frühere Altersrente: Mit einem Schwerbehindertenausweis kann man unter bestimmten Voraussetzungen früher in Rente gehen, was besonders bei schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen eine große Erleichterung darstellt.
  • Steuerliche Vorteile: Es gibt verschiedene steuerliche Erleichterungen, die man als Schwerbehinderter in Anspruch nehmen kann.
  • Freifahrten und Vergünstigungen: Schwerbehinderte Menschen erhalten oft Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr und können teilweise auch kostenlos fahren.

Zusammenhang zwischen Schwerbehindertenausweis und Erwerbsminderungsrente

Eine häufig gestellte Frage in diesem Zusammenhang ist, welche Auswirkungen der Schwerbehindertenausweis auf einen möglichen Antrag auf Erwerbsminderungsrente hat.

Grundsätzlich handelt es sich um zwei voneinander unabhängige Vorgänge. Der Schwerbehindertenausweis dient als Nachweis einer Behinderung und kann Vorteile und Erleichterungen im Alltag und Berufsleben bringen.

Der Antrag auf Erwerbsminderungsrente hingegen muss gesondert bei der Deutschen Rentenversicherung gestellt werden und erfordert ebenfalls umfangreiche medizinische Nachweise. Der Schwerbehindertenausweis kann jedoch indirekt hilfreich sein, da er den Grad der Beeinträchtigung dokumentiert.

Es gibt also Möglichkeiten, die Antragszeit zu verkürzen

Die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises kann langwierig sein, der viel Geduld erfordert.

Es gibt jedoch Möglichkeiten, diese Wartezeit erheblich zu verkürzen, insbesondere wenn eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt.

Durch die Fokussierung auf die schwerwiegendste Erkrankung und das vorläufige Weglassen weiterer gesundheitlicher Beeinträchtigungen kann die Bearbeitungszeit auf wenige Wochen reduziert werden.