Sarrazin attackiert erneut Hartz IV Betroffene

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Der ehemalige Berliner Wirtschaftssenator und neue Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin wirft Hartz IV Betroffenen "verschwenderisches Verhalten" vor und würde gerne die Rente auf ein "Grundsicherungs- Niveau" senken

Immer wieder gerät Thilo Sarrazin (SPD) in die Schlagzeilen, wenn es darum geht die Ärmsten der Gesellschaft verbal zu attackieren. Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit dürfte sich nun entspannt zurück lehnen, denn sein damaliger Wirtschaftssenator arbeitet jetzt als Bundesbankvorstand. Doch auch in dieser Position kann es der SPD Politiker nicht lassen, seine Ausbrüche gegenüber Hartz IV Betroffene zu zügeln. In einem "Stern" Interview warb Sarrazin, die Renten "langfristig auf das Niveau einer Grundsicherung sinken" zu lassen. Das Renten sollten langfristig "real sinken". Die Bürger sollten ihr Geld in "sichere Bundesanleihen" stecken, um so für die Altersvorsorge selbst zu sorgen. Zudem sei die geplante Rentenerhöhung in den Augen von Sarrazin "völlig unsinnig". Einen Seitenhieb gegen Hartz IV Empfänger hat Sarrazin ebenfalls parat: Die Betroffenen würden Energie verschwenden; Sie hätten es eben "gerne warm".

Anfang 2008 warb der damalige Wirtschaftssenator für einen "Hartz IV Speiseplan". Für ihn sei der ALG II Regelsatz völlig ausreichend. Nachdem er deutliche Kritik erntete legte Sarrazin noch einmal nach: Das "kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern sei das Untergewicht". In einer damaligen RBB Sendung hatte der Finanzsenator seinen obskuren Hartz IV Speiseplan verteidigt.

Thilo Sarrazin hat sich längst von der Vorstellung einer Solidargemeinschaft verabschiedet. Thilo Sarrazin zielt darauf ab, Grundsicherungen massiv abzusenken. Alle, die soziale Leistungen erhalten, sind dem Bundesbankvorstand ein "Dorn im Auge". Warum der Mann nicht längst die Fronten gewechselt hat und in die FDP eingetreten ist, ist vielen Menschen unverständlich. Wahrscheinlich würde er dann seine "alten Seilschaften" verlieren, in denen er sich gut eingerichtet hat. So "lobt" man ihn hier und da wieder weg, wenn er über die Stränge schlägt. So mancher hatte wohl gedacht, Sarrazin könne als Bundesbankvorstand nicht nicht mehr viel anrichten. Doch dieser Gedanke kann spätestens jetzt über Bord geworfen werden. Auch in Zukunft wird man "wohl oder übel" noch öfter von Sarrazins Ausbrüchen hören. Bleibt der "fromme Wunsch", dass Sarrazin einmal eine Zeit erfährt, in der auch er auf Sozialleistungen angewiesen ist: Aber bitte zu den Konditionen, die er vorgerechnet hat. (14.05.2009)

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