Polizeiübergriff auf Demo gegen Zwangsumzüge

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Verprügelt bis zur Bewusstlosigkeit?

15.04.2013

Am vergangenen Sonntag demonstrierten rund 800 Menschen friedlich gegen Zwangsgeräumungen und Mieterhöhungen. In diesem Zusammenhang wurde auch an tragischen Tod der 67-Jährige Rosemarie F. erinnert, die zwei Tage nach dem sie aus ihrer Wohnung zwangsgeräumt wurde, aus bisher ungeklärten Gründen in der Wärmestube der Kälte-Nothilfe gestorben war.

Im Verlauf der Demonstrantion, die durch Berlin-Kreuzberg zog, kam es nach Augenzeugenberichten zu einem brutalen Polizeieinsatz. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt und ein Demonstrant verlor sein Bewusstsein und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Auf den mitgebrachten Schildern und Transparenten forderten die Menschen ein Aussetzen aller Zwangsräumungen. „In Berlin steigen die Mieten so stark, so dass sich Menschen mit einem niedrigen oder normalen Einkommen diese kaum mehr leisten können“, betonte einer der Veranstalter. „Doch die Stadt gehört nicht allein den Reichen, sondern auch denen, die hier seit vielen Generationen wohnen“. Kritisiert wurde auch die Polizei, „die völlig kritiklos Amtshilfe leistet, um friedliebende Bürger aus den Wohnungen zu vertreiben“.

Eigentlich wollten die Demonstranten vor das Rathaus in Berlin-Neukölln ziehen. Doch soweit kamen die Protestierer nicht. Denn auf dem Kottbusser Damm Ecke Schönleinstrasse drang die Polizei in den Demonstrationszug, um mindestens eine Person festzunehmen. Dabei kam es zu heftigen Rangeleien zwischen den bisher friedlichen Demonstranten und der Polizei. Bei der Aktion wurde der Festgenommene so schwer verletzt, so das er daraufhin sein Bewusstsein verlor und mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Während der Festnahme eskalierte die Situation zwischenzeitlich immer wieder. Die Polizei setzte massiv Pfefferspray ein. Dabei wurden abermals mehrere Menschen durch Augenreizungen und durch Schlagstöcke verletzt. Nach einiger Zeit beruhigte sich die Lage, der Veranstalter brach die Demonstration dennoch ab, um weitere Auseinandersetzung zu vermeiden. (wm)

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