04.08.2012
Trotz der fortlaufenden Erfolgsmeldungen der Bundesregierung ist die Zahl der Hartz IV Betroffenen seit Jahren kontinuierlich gestiegen. Laut einer vorliegenden Datenauswertung der Bundesagentur für Arbeit beziehen immer mehr Menschen dauerhaft Hartz IV-Leistungen. Seit 2009 ist der Anteil der Erwerbslosen, die länger als zwei Jahre auf das Arbeitslosengeld II angewiesen sind, um ca. fünf auf durchschnittlich 61 Prozent gestiegen. Etwas höher liegt die Quote in den ostdeutschen Bundesländern. Hier lag der Anteil sogar bei 65 Prozent. Im Westen hingegen seien es rund 59 Prozent.
Immer mehr Berufstätige dauerhaft auf Hartz IV angewiesen
Eine ähnliche Tendenz zeigt sich auch bei denjenigen, die trotz einer Arbeitsstelle mehr als zwei Jahre auf aufstockende Hartz IV-Leistungen angewiesen sind. Hier ist der Anteil in Gesamtdeutschland ebenfalls um fünf auf rund 60 Prozent gestiegen. Im Jahre 2011 mussten etwa 794.000 Menschen zusätzliche ALG II-Leistungen beantragen. Das sind etwa 47.000 mehr Aufstocker als noch 2009.
Nach Ansicht der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann, zeigen die Zahlen vor allem eins: „Das Versagen der schwarz-gelben Bundesregierung bei der Arbeitsmarktförderung“. Laut der Linken-Politikerin wurden „die Fördermittel drastisch zusammengestrichen, so dass es immer weniger Teilnehmer bei arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gegeben hat“. Gerade aber Menschen, die eine längere Zeit Erwerbslos sind, benötigen sinnvolle Weiterbildungen, um überhaupt noch eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben, so Zimmermann. Rund die Hälfte der Betroffenen verfügten laut der Politikerin über keinen Berufsabschluss. Stattdessen werden immer mehr Menschen in die Zeitarbeit gedrängt und verdienen vielfach zu wenig, um sich und die Familie eigenständig zu ernähren. (sb)
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